Stadt Kempen Manege frei, die Kinder kommen

Stadt Kempen · In dieser Woche findet an der St. Huberter Grundschule ein Zirkusprojekt statt. 280 Kinder proben für die Vorstellungen am Wochenende. Alle sind mit Feuereifer bei der Sache.

 Auch die Lehrer und Eltern sind beim Projekt in St. Hubert aktiv mit von der Partie. Gestern zeigten sie den Schülern, was sie über das Wochenende so alles gelernt haben.

Auch die Lehrer und Eltern sind beim Projekt in St. Hubert aktiv mit von der Partie. Gestern zeigten sie den Schülern, was sie über das Wochenende so alles gelernt haben.

Foto: Achim Hüskes

Klara beobachtet mit Abstand, wie ihre Freundin Lena (10) mit einem Feuerstab jeden einzelnen ihrer Finger antippt. "Es tut nicht weh, man merkt das Feuer gar nicht", sagt die Zehnjährige und ist froh, sich überwunden zu haben. Die neunjährige Klara hingegen bleibt skeptisch und schaut zunächst den anderen Kindern zu. Das scheint nicht das Richtige für die Neunjährige zu sein. Aber das ist kein Problem, denn es winken viele Alternativen.

Im Zirkuszelt an der Grundschule St. Hubert selbst machen die Schüler ihre ersten Erfahrungen mit Feuer auf der Haut, machen Übungen am Trapez und klettern am langen chinesischen Mast hoch und rutschen wieder runter. Auch vor dem Zelt wird jongliert, werden Sketche geprobt, Akrobatik auf Leitern ausprobiert und jede Menge gelacht. Danach muss sich jedes Kind für ein Angebot entscheiden. Einen Vorgeschmack haben Eltern den Mädchen und Jungen in Form einer eigenen Zirkusvorstellung gegeben.

Mitten auf dem Schulhof steht das große Zirkuszelt und ist diese Woche der Unterrichtsraum der Grundschüler. Schulleiterin Mechthild Radtke konnte schon lange im Voraus die Vorfreude spüren: "Die Kinder sind alle ganz aufgeregt, was sie diese Woche erwartet", und verspricht: "Jedes Kind wird zum kleinen Star."

Gemeinsam mit ihren Kollegen und dem Zirkusteam Soluna drehen sich die Vormittage bis zu den großen Vorstellungen am Freitag und Samstag um Zauberei, Gleichgewicht halten, die Zuschauer zum Lachen zu bringen oder auch sich selbst zu überwinden. Das weiß auch Mirco Kaiser, einer der Zirkuspädagogen: "Am Anfang sind alle ängstlich, sie werden aber jeden Tag sicherer." In über zwei Metern Höhe schwebt Milan aus der zweiten Klasse. Der Junge hält sich am Trapez fest und schaukelt hin und her. Beaufsichtigt von Lehrern und Fachpersonal. "Insgesamt werden zwölf Workshops angeboten", erklärt Mechthild Radtke. Die Seitenwände sind leicht hochgezogen, durch das Zirkuszelt weht ein angenehmer Wind und macht das Arbeiten leichter. Die Kinder haben Spaß und freuen sich auf die bevorstehenden Tage. Salina möchte zu Hause nicht verraten, worauf sie sich vorbereitet: "Das soll für meine Mama eine Überraschung sein", sagt das Mädchen und lächelt. Die beiden Brüder Ben und Mark haben bereits gewählt: "Wir werden Clowns", sagen die Jungs grinsend und verraten ein wenig von ihrer Nummer: "Wir machen immer genau das Gegenteil, was der Lehrer von uns verlangt", erklärt der zehnjährige Ben und lacht. Hier ist schauspielerisches Talent gefragt und das Publikum zum Lachen zu bringen. Der "Zirkus Bombastico" findet nur alle vier Jahre statt. "Wir haben das Projekt durch einen Sponsorenlauf, durch die Eintrittsgelder, mit einem Frühstücksverkauf jeden Freitag und dem Verkauf von Leckereien während der Vorstellungen finanziert", sagt Schulleiterin Mechthild Radtke. Sie hofft, dass noch etwas übrig bleibt, denn: "Ich würde sehr gerne mal wieder den Schulhof verschönern", so die Lehrerin.

(janj)
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