Gemeinde Grefrath Markus Maria Profitlich ist schwer im Stress

Gemeinde Grefrath · Der Comedian brachte rund 200 Gäste in der Mooren-Halle zum Lachen.

 Markus Maria Profitlich gastierte Samstagabend in der Mooren-Halle.

Markus Maria Profitlich gastierte Samstagabend in der Mooren-Halle.

Foto: jd-

Gut 200 Besucher wurden am Samstagabend im Oedter Kulturtempel verwöhnt vom wohl schwergewichtigsten deutschen Comedian Markus Maria Profitlich (56. Sein Programm "Schwer im Stress" punktet mit dem darstellerischen Geschick des Komödianten, denn jede Geste, jeder Kontakt zum Publikum, jede Ansprache sitzt. Er kommt ohne Requisiten aus und überzeugt auch in schwarzer Schlabberhose.

Schon nach wenigen Minuten hat er im Mooren-Bau den Kontakt zum Publikum hergestellt und findet ihn im Laufe des Abends immer wieder. Mit seiner nostalgischen Blockflöte spielt er sich auf die dunkle Bühne, wo er natürlich neben dem alten Koffer im Rampenlicht steht. Schnell war er beim Freizeitstress und stellte fest, dass der jährliche Urlaubsstress eigentlich damit beginnt, dass man bei der Auswahl des Urlaubsortes die Qual der Wahl hat. Was man im Fernsehen zu sehen bekommt, stresst ihn offensichtlich ebenso: "Topmodels, die wie Strichcodes auf der Müslipackung aussehen." Das Schwergewicht Markus Maria, das mit stolzen 13 Pfund im Bonner Marienhospital die Welt erblickte, kam auch auf den Schlankheitswahn zu sprechen. Doch er hat es schon einmal geschafft, seine Smart-Watch mehr als 68.000 Schritte in zwei Stunden anzeigen zu lassen: "Das hat eigentlich nur zwei Minuten gedauert, denn ich habe sie auf einen laufenden Schwingschleifer gelegt."

Profitlich ist "mitten drin im Leben", denn ihm war aufgefallen, dass die Bärte in den Gesichtern der Männerwelt "immer mehr werden" und diese dann nach der "aktuellen Mode getrimmt werden". Kommen wir noch einmal zu seinen Stress-Aussagen, die ihn offensichtlich "schwer beschäftigen". Nach seiner Ansicht bereitet den Menschen der "Umgang miteinander" immer mehr Stress. Für ihn steht fest, dass es jetzt so ist, dass Smartphones nach und nach an die Stelle "echter Kommunikation treten". Und so hat er seinen Töchtern gesagt: "Das Verschwommene um das Display herum, das ist das wahre Leben." Und das, was man früher Sport nannte, nennt man heute Selbstoptimierung.

Ihn nervte ebenso, dass es heutzutage Sitte ist, "überall und vor allen Dingen laut" zu telefonieren. Als einen Stressauslöser hatte er den Thermomix erkannt, und als "ganz schlimm" empfang er bei seinen Städtereisen in spanischen Restaurants "deutsche Männer in viel zu knappen Badehosen". Profitlich hatte auch in Oedt sein Publikum im Griff, und er weiß, wie man mit dem Publikum spielt. Geschickt setzt er Pausen ein. Zu seiner gekonnten Mimik kommt auch stets die Gestik. Langanhaltender Beifall und Freudentränchen, die kullerten, waren der verdiente Lohn für den Comedian, der im März 57 Jahre jung wird.

(mab)
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