Allen gemeinsam ist eine stupende Beherrschung ihres Instruments. Will man Unterschiede zwischen ihnen aufzeigen, dann findet man sie nicht in der Leistung, da sind sie alle Meister. Aber im musikalischen Empfinden, im stilistischen Zugriff werden individuelle Akzente hörbar. Nicht, dass sich daraus Reibungen ergäben. Es passt alles gut zusammen, die unterschiedlichen persönlichen Noten bringen Farbe und Abwechslung ins Spiel.

Jean-Paul Brodbeck, der Pianist, ist der Romantiker der Gruppe. Auch wenn er mit virtuosem Geschick über die Tasten eilt, enthält sein Spiel stets eine poetische Note, schimmert ein Hauch von Impressionismus durch.

Johannes Enders, der Chef des Quartetts, geschult an Stilelementen des Bebop und Cool-Jazz, bringt die nervöse Spannung ins Spiel. Howard Curtis am Schlagzeug kann, wenn ein Stück ruhig und verhalten beginnt, fast unmerklich das Tempo anziehen, genau so aber für schnelle Wechsel und Überraschungen sorgen. Brillant sind seine solistischen Einlagen. Über die Geschwindigkeitsrekorde, die Phil Donkin auf seinem Bass aufstellte, konnte man nur staunen.

Zu hören war teils Bewährtes aus dem Repertoire, teils aber auch ganz neu Einstudiertes. Das Quartett arbeitet zur Zeit an einer neuen CD, und von den geplanten Einspielungen durfte das begeisterte Publikum schon einmal einen Vorgeschmack bekommen.

"Thank you music" lautete der Titel einer Komposition von Johannes Enders. Er wolle damit zum Ausdruck bringen, erläuterte der Bandleader, dass er der Musik so viel verdanke. Seine Zuhörer in den voll gefüllten Stuhlreihen dankten ihm mit herzlichem Beifall.