Vor dem Schulbeginn Mit der Eiskönigin in das neue Leben

Kempen · Neben dem Tornister ist die Schultüte der wichtigste Gegenstand am ersten Schultag. Im Kempener Familienzentrum Spatzennest bastelten die Eltern die Behältnisse für süße und weitere Überraschungen.

 Schule kann kommen: Die entsprechenden Tüten haben die künftigen i-Dötzchen aus dem Kindergarten Spatzennest selber gebastelt. Es hat ihnen eine Menge Spaß gemacht.

Schule kann kommen: Die entsprechenden Tüten haben die künftigen i-Dötzchen aus dem Kindergarten Spatzennest selber gebastelt. Es hat ihnen eine Menge Spaß gemacht.

Foto: wolfgang kaiser

Kempen Pippi Langstrumpf lacht verschmitzt von der Schultüte herunter. In der bunten Kitteltasche steckt ein Lolli und zahlreiche Bonbons sind um sie herum festgeklebt. Daneben fliegt eine kleine Hexe auf einem Besen zwischen Sternen und Mond. Auf der nächsten Schultüte schwingt ein grinsender Pirat seinen Säbel und dass die Schultüte mit der Meerjungfrau-Prinzessin für Emma ist, kann ein jeder unschwer an den lustigen Buchstaben erkennen, die rund um die glitzernde Figur mit Fischschwanz den Namen bilden. "Die mit der Hexe ist meine", verrät Ida voller Stolz, während Julia noch gar nicht weiß, wie ihre Schultüte aussehen wird. "Meine Mama hat sie hier gebastelt und ich lasse mich überraschen, wie sie aussehen wird", erzählt die Sechsjährige.

Eine ganz vom Wintermärchen beeinflusste Schültüte wird Mia am ersten Schultag tragen. Sie ist ein Fan vom Film "Die Eiskönigin" und genau diesen Film hat ihre Mutter umgesetzt. Auf der aus blauer Mondwolle und weißem Filz herstellten Tüte glitzern Eiskristalle und sowohl die Kunststofffiguren vom Schneemann Olav wie auch der guten und der bösen Eisprinzessin kleben in der Schneelandschaft. "Der Trend bei den Schultüten geht zur ganz individuellen Variante. Ich glaube, es gibt kein Kind, das am Einschulungstag die gleiche Schultüte tragen wird", meint Angelika Hüskes lächelnd.

Die Leiterin des Familienzentrums Spatzennest weiß wovon sie spricht. Das Thema Schultüte hat die Kita in den vergangenen zweieinhalb Monaten begleitet. Das Schultütenbasteln ist nämlich eine Tradition im Spatzennest und Mitte Mai liefen die Vorbereitungen für den Bau an. "Wir stellen den angehenden Schulkindern immer zehn bis zwölf Schultüten per Foto vor. Es gibt dann eine Stimmliste, mit deren Hilfe wir die Favoriten ermitteln. Natürlich können Eltern auch etwas ganz anderes bei uns basteln, wofür sie dann allerdings das Material selber einkaufen müssen", erklärt Angelika Hüskes.

Wenn die je drei Spitzenreiter für die Mädchen sowie die Jungs stehen, kauft das Familienzentrum das entsprechende Material ein. Die eigentlichen Tüten werden als Rohlinge bezogen und zwar aus 3D-Wellpappe. Die vertragen unter anderem auch eine Regenguss, wenn es am ersten Schultag regnen sollte. Dazu kommt das ganze Zubehör in Form von buntem Tonkartonpappen, Steinchen, Muscheln, Glitzer, Krepppapier und Seidenband. Damit die Eltern sich gut vorstellen können, wie eine fertige Tüte aussieht, bauen die Erzieherinnen die Favoriten in der Grundausstattung immer vor.In diesem Jahr waren es bei den Jungs der Weltraum und die Piraten sowie bei den Mädchen Pferde, Ponys und Prinzessinnen. Dazu gibt es im Spatzennest immer zwei Angebote. Die Eltern können zusammen mit den Kindern basteln oder die Tüten im Alleingang herstellen. "In diesem Jahr war das reine Elternbasteln der Renner. Es gab nur ein Elternteil, das mit dem Nachwuchs gebastelt hat", berichtet Hüskes.

An mehreren Abenden greifen die Eltern im Familienzentrum zu Heißklebepistole, Glimmerklebestiften und Abstandshaltern für plastisches Kleben, wobei der Fantasie bei der persönlichen Ausgestaltung keine Grenzen gesetzt sind. Die Erzieherinnen stehen mit fachlichen Tipps zur Seite und helfen, wo Not am Mann ist.

"Das Basteln hat viel Spaß gemacht", meint Stephanie Amberg, die für Tochter Juliane die gewünschte Hexen-Schultüte herstellte. Neben dem Pluspunkt des Entstehens einer ganz persönlichen Tüte hat das selbst hergestellte Modell einen weiteren Vorteil. Es ist weitaus preisgünstiger als eine fertige Variante im Geschäft. "Wir liegen immer bei Kosten von maximal fünf Euro", sagt Hüskes. Was letztendlich in eine Schultüte kommt, ist ganz und gar Sache der Eltern. Hüskes empfiehlt neben dem obligatorischen süßen Sachen Dinge hineinzugeben, die etwas mit der Schule zu tun haben. Das können ein Wecker für das pünktliche Aufstehen sein oder besondere Stifte. Gutscheine für einen Kinobesuch mit der Familie oder Eisessen kommen ebenfalls immer gut an.

(tref)
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