Serie Menschen In Kempen Moderator wird Ehrenleutnant

Kempen · Der gebürtige Straelener Stefan Verhasselt baute als Kind aus Legosteinen schon sein erstes Mikrofon. Im Hörfunk und auf der Kabarettbühne machte er Karriere. Jetzt wird der 51-Jährige neuer Ehrenleutnant der Kempener Prinzengarde.

 Stefan Verhasselt ist Kabarettist und Radiomoderator, ab Samstag ist er auch Ehrenleutnant der Prinzengarde.

Stefan Verhasselt ist Kabarettist und Radiomoderator, ab Samstag ist er auch Ehrenleutnant der Prinzengarde.

Foto: tina hirop

Kempen "Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung" ist der Titel eines deutschen Spielfilms aus dem Jahr 1968. Der gleichnamige Roman von Eric Malpass erschien vor genau 40 Jahren, 1967. Ob für Stefan Verhasselt, Hörfunk-Moderator und Niederrhein-Kabarettist, diese Aussage Gültigkeit hat, erscheint zumindest ein wenig zweifelhaft, denn wie der 51-Jährige im Gespräch mit der Rheinischen Post erklärt, ist er alles andere als ein Frühaufsteher. Obwohl: Er stammt aus einer Straelener Bäckerfamilie. Er wollte auch deshalb nie Bäcker werden, weil ihm das frühe Aufstehen schon immer schwer fiel.

Doch genau das muss der Hörfunkmoderator, der seit Jahren in Kempen lebt, immer dann tun, wenn er im neuen WDR 4 ab sechs Uhr seine Morgensendung "Mein Morgen von 6 bis 10 Uhr" moderiert. "Der Wecker klingelt um 3.10 Uhr", erzählt Stefan Verhasselt. Er muss zwar früh in Kempen wegfahren, hat dafür dann aber auf der Fahrt ins Dortmunder Funkhaus keinen Stau. Im Studio muss er dann auch keine kleinen Brötchen backen, sondern kann vielmehr mit seiner sonoren Stimme die Hörer fröhlich und unterhaltsam auf den Tag einstimmen.

Dieser Stimme des auch aus dem Fernsehen bekannten Moderators werden am Samstag, 21. Januar, im Kempener Kolpinghaus rund 500 Freunde des rheinischen Winterbrauchtums lauschen, wenn Verhasselt zum neuen Ehrenleutnant der Kempener Prinzengarde ernannt wird.

Stefan Verhasselt, der Mitglied des Lauftreffs der Kempener Prinzengarde ist, war überrascht aber glücklich, als er erfuhr, dass er der neue Ehrenleutnant wird. Dieser Ehrentitel bedeutet den Kempener Karnevalisten sehr viel. "Ich werde erstmals eine Uniform als Karnevalist tragen", sagt Verhasselt. In seinem Stammlokal "Venga" an der Peterstraße plaudert Verhasselt auf dem Barhocker sitzend, so wie er es auch gerne bei seinen Kabarett-Auftritten tut. Im "Venga" hat er schon viele Texte für sein Kabarettprogramm geschrieben. Alle drei Jahre gibt es ein neues Bühnenprogramm.

Sein Berufswunsch stand schon früh fest, hat er doch als Kind im heimischen Straelen bereits ein Mikrofon aus Legosteinen gebastelt. Seine ersten Schritte im Moderatorenberuf machte er beim Krankenhaussender in St. Tönis. Welle Niederrhein, Radio 90,1 oder Alster-Radio - das waren seine Stationen vor seiner jetzigen WDR-Tätigkeit, die sich beim Sender in der Domstadt jedoch nicht nur aufs Radio, sondern längst auch aufs Fernsehen bezieht, wie im Dezember noch mit zwei Sendungen vom Weihnachtsmarkt in Dortmund.

Dass Stefan Verhasselt den Karneval liebt, steht außer Frage. Schon in jungen Jahren war er in Straelen mit von der Partie, wenn der närrische Lindenwurm eine Woche vor dem Tulpensonntag durch die Blumenstadt zog. Nach den ersten Schritten im Straelener Karneval hat ihn das Winterbrauchtum stets begleitet und er kennt als Moderator - unter anderem am Rosenmontag in den Arkaden in Köln - längst alle Größen des kölschen Fastelär. Stefan Verhasselt spricht von einem "Gänsehautgefühl", wenn er live beim Kölner Karneval im Einsatz ist. In diesem Jahr wird es so sein, dass er am Rosenmontag nur morgens im WDR moderiert und dann nach Kempen fährt, um als Ehrenleutnant beim Rosenmontagszug auf den Straßen der Kempener Altstadt dabei zu sein.

Am Karneval fasziniert Verhasselt das Miteinander. Auch wenn Köln für ihn ganz klar die Hauptstadt des deutschen Karnevals ist, sei der Karneval in Kempen auch ganz schön lebendig, meint er.

(mab)
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