Kempen Nabu-Naturschutzhof braucht helfende Hände

Kempen · Allein in Nettetal gibt es etwa 900 Mitglieder im Naturschutzbund. Wiebke Esmann, die Leiterin des Naturschutzhofs in Lobberich, hofft auf stärkere ehrenamtliche Unterstützung. Die Saisoneröffnung findet mit der Pflanzenbörse diesmal am 24. April statt

 Die Nistkästen auf dem Naturschutzhof werden regelmäßig überprüft und fürs Frühjahr gereinigt. Wiebke Esmann (links) ist froh darüber, dass Chiara Pohl (Mitte) und Runa Dohmen sich für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) entschieden haben und ihr bei der Arbeit helfen.

Die Nistkästen auf dem Naturschutzhof werden regelmäßig überprüft und fürs Frühjahr gereinigt. Wiebke Esmann (links) ist froh darüber, dass Chiara Pohl (Mitte) und Runa Dohmen sich für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) entschieden haben und ihr bei der Arbeit helfen.

Foto: Busch

Zum ersten Mal in 31 Jahren eröffnet der Naturschutzbund die Saison nicht am 1. Mai auf dem Naturschutzhof in Lobberich. Er verbindet die Eröffnung diesmal mit der traditionellen Pflanzenbörse am Sonntag, 24. April. Das passt terminlich besser und erspart dem Team die bisherige Doppelbelastung von zwei Veranstaltungen, die schnell aufeinanderfolgen.

Wiebke Esmann hätte ohnehin gerne mehr tatkräftige Hilfe und Unterstützung auf dem Gelände in Sassenfeld. "Wir haben allein in Nettetal rund 900 Mitglieder im Naturschutzbund. Es wäre schön, wenn sich wenigstens einige von ihnen hier in die Arbeit einbrächten", sagt sie. Der vor 31 Jahren von einigen Idealisten um Heinz Tüffers und Heinz Maibaum gegründete Naturschutzhof wurde im Laufe der Jahre größer. Er braucht vielfältige Pflege, auf dem Gelände finden Veranstaltungen zur Umweltbildung statt, und die Öffentlichkeitsarbeit wird auch immer umfangreicher.

Der Bauern- und der Kräutergarten sowie die Streuobstwiese müssen gepflegt und gestaltet werden. Im Spätsommer benötigt der Nabu Hilfe bei der Ernte des Obstes. Hilfen werden auch benötigt bei der naturnahen Ausgestaltung von Freiflächen, wie beispielsweise die Wiesen. Ein Markenzeichen des Nabu ist der Vogelschutz. Dazu müssen Nisthilfen geschaffen und gepflegt werden. Wer ein wenig handwerkliches Geschick mitbringt, ist auf dem Hof sehr willkommen, denn neben Nisthilfen für Vögel oder Insekten müssen Zäune instandgesetzt werden. Außerdem verkauft der Nabu auf dem Hof Naturprodukte.

"Ein ganz wichtiges Standbein unserer Arbeit ist die Umweltbildung", erzählt Esmann. Kinder- und Schulgruppen kommen gerne auf den Hof. Aber dafür müssen Konzepte entwickelt, vorbereitet und umgesetzt werden. In den Ferien gibt es immer Programme für Kinder jedes Alters, auch hier benötigt Esmann Unterstützung in umweltpädagogischer Arbeit. Im weitesten Sinne trifft das auch auf die Führung von Besuchergruppen zu. Es kommen ganze Schulklassen, um das Gelände zu erkunden, aber auch Erwachsene, denen Einzelheiten erläutert und nahegebracht werden sollen.

In der Öffentlichkeitsarbeit sind Menschen gefragt, die Veranstaltungsprogramme mit aufstellen, Ausstellungen planen und umsetzen, Infostände aufbauen und sich bei Veranstaltungen engagieren. Die Schaukästen müssen ebenso gepflegt werden wie die Internetseite. Ganz wichtig ist aber auch die Betreuung und Gewinnung von Mitgliedern und die Einwerbung finanzieller Unterstützung.

Zurzeit betreut Esmann zwei Kindergruppen im Grundschulalter, außerdem gibt es eine Jugendgruppe ab zwölf Jahren. "Wir müssen mehr Kinder und Jugendliche erreichen, um solche Gruppen dauerhaft zu halten", sagt die Leiterin des Naturschutzhofs. Es sei schwierig, Jugendliche wegzuholen von Computern und anderen Ablenkungen.

Die Besucherzahlen auf dem Naturschutzhof, der ganzjährig zugänglich ist, aber im Sommerhalbjahr mit einem Programm und Führungen aufwartet, sind weiterhin recht gut. "Wir profitieren vor allem vom Premiumwanderweg neun, der direkt hier vorbeiführt", hat Esmann festgestellt. Die Zahl ortsfremder Besucher habe nach ihrer Beobachtung dadurch noch zugenommen. Gerade darum werden helfende Hände besonders gerne gesehen.

(RP)
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