Stadt Kempen Nabu: Wettbewerb für Gartenfreunde

Stadt Kempen · Kempener Naturschützer loben Geldpreise aus, um den Rückschnitt von Ligustersträuchern zum Schutz der Artenvielfalt hinauszuzögern.

 Die Nabu-Ortsgruppe Kempen möchte, dass Gartenbesitzer mit dem Rückschnitt von Liguster bis zum Ende der Blütezeit warten.

Die Nabu-Ortsgruppe Kempen möchte, dass Gartenbesitzer mit dem Rückschnitt von Liguster bis zum Ende der Blütezeit warten.

Foto: DPA

Die Ortsgruppe Kempen im Naturschutzbund Nabu hat eine Aktion zum Schutz von Schmetterlingen und zum Erhalt der Artenvielfalt gestartet. Ziel ist es, Gartenbesitzer in Kempen, St. Hubert und Tönisberg dazu zu bewegen, den allgemein bis Ende Juni empfohlenen Rückschnitt von Ligusterhecken bis nach der Blüte Ende Juli/Anfang August zu verschieben. Leider hätten einige Gartenfreunde schon mit dem Rückschnitt begonnen. Vor allem bei blühenden Ligustersträuchern sollte man jedoch darauf verzichten, erklärte Peter Jeske, Sprecher der Kempener Nabu-Ortsgruppe. Hintergrund: Insekten benötigten die Blüten ebenso zum Überleben wie Schmetterlinge.

Um die Gartenfreunde in diesem speziellen Fall zum Abwarten zu animieren, hat der Naturschutzbund einen Wettbewerb ausgelobt, bei dem es Geldpreise zu gewinnen gibt. Nach dem Motto "Wer komplett schneidet, scheidet von vornherein aus. Wer nicht schneidet, kann gut abschneiden" will der Nabu erreichen, dass Gartenbesitzer ihren besondere Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten.

Wer es nicht vor den Pfingstfeiertagen geschafft hat, macht sich jetzt ans Werk. Es gilt, Hecken aus Kirschlorbeer, Koniferen, Buchen, Eiben und Liguster in Form zu schneiden. "Der vogelfreundliche Meister der Schere kontrolliert sein grünes Arbeitsrevier zuvor auf Nistplätze. Bei den meisten Heckenpflanzen kann auf diese Weise nichts falsch gemacht werden. Nur beim Liguster wird per Schere eine riesige Chance zum praktischen, wirkungsvollen und kostenlosen Naturschutz vertan", erklärt Peter Jeske.

Denn Imker mussten in den vergangenen Jahren im Sommer mit Zuckerlösungen zufüttern, damit ihnen nicht die Honigbienen verhungerten. Jeske: "Wer aber füttert die vielen anderen Insekten, die auf Nektar aus Blüten angewiesen sind - die Hummeln, die Wild- oder Solitärbienen, die Schwebfliegen und zahlreiche Arten von Schmetterlingen?" Darum der Appell des Nabu, sich am Wettbewerb mit dem Titel "Hecken schützen!" zu beteiligen. Gartenbesitzer sollten Ligustersträucher erst nach dem 31. Juli schneiden. Für den Wettbewerb sei zu beachten: "Die Krone der Hecke darf auf keinen Fall geschnitten sein - keine Blüte, keine Wertung im Wettbewerb", so Jeske. Erlaubt sei der Schnitt, der Straße oder Gehweg frei hält. Pluspunkte bringe auch der Verzicht auf einen Rückschnitt zum Garten hin - nach der Devise: mehr Blüten - mehr Punkte. Wer an dem Wettbewerb teilnehmen möchte, sollte ein Foto mit Anschrift an den Nabu (E-Mail-Adresse: NABU.KEMPEN@GMAIL.COM) bis zum 31. Juli dieses Jahres senden. Gartenfreunde, die über keine E-Mail-Technik verfügen, können sich telefonisch bei Peter Jeske (Ruf: 02152 53277), Günter Bosch (Ruf: 02152 957 058) oder Georg Lüdecke (Ruf: 02152 6567) melden. Die drei Nabu-Mitglieder werden dann die Teilnahme per Foto dokumentieren. Alternativ können Fotos per Post an Peter Jeske, Lilienstraße 66, 47906 Kempen, geschickt werden.

Die Einsendungen werden dann in der Zeit vom 1. bis 16. August vom Nabu Kempen gesichtet und kontrolliert. Als Geldpreise winken 75 Euro (1. Platz), 50 Euro (2. Platz) und 25 Euro (3. Platz).

Die Nabu-Ortsgruppe legt die Meldungen einer Jury vor, von deren Objektivität und Qualifizierung sie absolut überzeugt ist. "Wegen der zahlreichen Ligusterhecken im Bereich der Stadt Kempen hoffen wir auf eine rege Teilnahme und damit ein reichhaltiges Nahrungsangebot für Schmetterling & Co", so Peter Jeske.

(RP)
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