Stadt Kempen Nachwuchs für das süße Handwerk

Stadt Kempen · Konditor Heinrich Poeth bekam von der Agentur für Arbeit eine Urkunde für seine besonderen Verdienste um die Ausbildung.

 Dirk Strangfeld und Heinrich Poeth mit seinen Auszubildenden (v.l.): Luana Szombati, Mamadou Laykamou Barry, Nils Klein, Lidia Beskaravainaya, Lara Theisen, und Nadine Fiedler.

Dirk Strangfeld und Heinrich Poeth mit seinen Auszubildenden (v.l.): Luana Szombati, Mamadou Laykamou Barry, Nils Klein, Lidia Beskaravainaya, Lara Theisen, und Nadine Fiedler.

Foto: michael Becker (Agentur für Arbeit)

Das Café Poeth in St.Hubert ist ein Unternehmen mit langer Tradition, seit 1626 gibt es Kaffee, Kuchen und mehr. Heute führt Heinrich Poeth das Café, und der hat ein großes Herz für den Nachwuchs. Momentan sind es sechs Auszubildende, die sich für den Beruf des Bäckers, des Konditors und der Fachverkäuferin entschieden haben und an der Breiten Straße ihr Handwerk erlernen. Für dieses Engagement wurde Poeth jetzt von der Agentur für Arbeit mit einer Urkunde ausgezeichnet.

Poeth sei ein Betrieb, der sich schon lange für Ausbildung einsetze, sagte bei der Überreichung der Auszeichnung, die einmal pro Jahr verliehen wird, Dirk Strangfeld, Leiter der Agentur für Arbeit Krefeld-Kreis Viersen. "Ich freue mich, dass wir in der Region auf einen solchen Arbeitgeber setzen können, der im Laufe der Jahre zahlreichen jungen Menschen eine Zukunftsperspektive eröffnet hat", so Strangfeld weiter. Da überwiegend Fachkräfte gesucht würden, die aber häufig nicht zur Verfügung ständen, werde deutlich, wie wichtig das Thema Ausbildung sei: "Die Azubis von heute sind die Fachkräfte von morgen, und die besten Fachkräfte sind die, die ein Betrieb selber ausbildet."

 Eigens zum Besuch der Arbeitsagentur hat Heinrich Poeth eine Logo-Torte gebacken.

Eigens zum Besuch der Arbeitsagentur hat Heinrich Poeth eine Logo-Torte gebacken.

Foto: marc Schütz

Poeth bestätigt, dass es nicht leicht ist, Fachkräfte zu finden. Beste Qualität und hohe Kundenzufriedenheit seien seine Trümpfe auf dem Markt: "Wer ausbildet, weiß genau, was der Nachwuchs gelernt hat." Man könne während der Ausbildung präzise darauf eingehen, was schon gut klappt und wo vielleicht noch etwas Unterstützung notwendig ist. "Nach erfolgreichem Abschluss stehen den Nachwuchskräften dann verschiedenste Karrieremöglichkeiten offen", sagt Heinrich Poeth.

Eine der sechs aktuellen Auszubildenden ist Lidia Beskaravainaya. Sie lernt den Beruf der Konditorin, ist 19 Jahre alt und steht kurz vor der Prüfung. Von Kindheit an habe sie sich für Torten und Gebäck interessiert, erzählt sie. Nach der zehnten Klasse habe sie sich nach einer Ausbildung in diesem Bereich umgesehen und beim Café Poeth Erfolg gehabt.

Nicht nur um Poeth ging es beim Termin im Café, Strangfeld nahm auch Stellung zum Ausbildungsmarkt generell: Die Lage hat sich verbessert, ist aber weiterhin nicht optimal. Viele Schulabgänger haben sich frühzeitig um eine Lehrstelle bemüht und mithilfe der Arbeitsagentur auch Erfolg gehabt. "Die Jugendlichen haben in unserer Region ein breites Angebot von etwa 170 verschiedenen Ausbildungsberufen", sagt Strangfeld. Andererseits könnten die Arbeitgeber in einem größeren Pool an Bewerbern den am besten geeigneten Kandidaten finden.

Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist deutlich gestiegen. Dadurch habe sich das Verhältnis zwischen Bewerbern und angebotenen Stellen ein wenig entspannt: "Wir haben uns ein Stück weit verbessert", freut sich Strangfeld. Endgültiges könne man noch nicht sagen, das im Oktober begonnene Ausbildungsjahr sei ja erst zur Hälfte vorbei.

(RP)
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