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Stadt Kempen Nachwuchs für die Feuerwehr

Stadt Kempen · Die Kempener Jugendfeuerwehr hat in diesem Jahr gleich zwei Gründe zu feiern. Sie wird 40 Jahre alt und zieht in größere Räume in die Feuerwache an der Bendenstraße in St. Hubert um.

 Fünf der insgesamt 25 Aktiven der Kempener Jugendfeuerwehr: Justin Rütten, Fabian Fleuth, Chantal Wilmenroth, Ramona Lukas und Tom Hanka in ihrem Raum in der Hauptwache an der Heinrich-Horten-Straße.

Fünf der insgesamt 25 Aktiven der Kempener Jugendfeuerwehr: Justin Rütten, Fabian Fleuth, Chantal Wilmenroth, Ramona Lukas und Tom Hanka in ihrem Raum in der Hauptwache an der Heinrich-Horten-Straße.

Foto: Wolfgang Kaiser

In 40 Jahren mehr als 400 Jugendliche ausgebildet - das ist eine Zahl, auf die die Jugendfeuerwehr Kempen mit Stolz zurückblickt. Dass sich die Jugendfeuerwehr so entwickeln würde, daran hatte sicherlich niemand gedacht, als 1976 die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr zusammensaßen, um eine Wehr für Jugendliche ins Leben zu rufen. Das Feuer-, Schutz- und Hilfeleistungsgesetz hielt die Städte und Gemeinden damals an, solche Wehren zu gründen. "Kempen war die erste Stadt im Kreis Viersen, die 1977 mit einem solchen Angebot startete", berichtet Andreas Kollers, der selber 1985 als 14-Jähriger in der Jugendfeuerwehr startete und heute der Stadtjugendfeuerwehrwart in Kempen ist.

Er ist der dritte Feuerwehrmann in dieser Position. Nach Hans Borghs, der die Anfänge mitgestaltete und später aus Altersgründen zurücktrat, kam Michael Nagels. Er gab das Amt 2012 an den Kollegen Kollers ab, als er selber Löschzugführer wurde. Denn beide Positionen zu bekleiden, das geht nicht. Kollers war zuvor schon seit 1991 als Ausbilder bei der Jugendfeuerwehr tätig und von 2002 bis 2012 auch Stellvertreter von Nagels.

Los ging es in den Anfängen mit einem Dutzend Jugendlicher, allesamt junge Männer ab einem Alter von 14 Jahren. "Das Eintrittsalter wurde dann im Laufe der Zeit von 14 auf zwölf Jahre und mit Beginn des neuen Jahres haben wir das Alter auf zehn Jahre heruntergesetzt", informiert Kollers. Das wiederum bringt Auswirkungen mit sich. Statt wie bisher eine Gruppe sind es nun zwei Gruppen, die altersmäßig gestaffelt sind. Es gibt die Gruppe der Zehn- bis 13-Jährigen und die der 14- bis 18-Jährigen. Mädchen gehören schon lange dazu. Von den aktuell 25 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr sind weiblich. "Jeder kann der Jugendfeuerwehr beitreten, auch junge Menschen mit Handicap können mitmachen", sagt Kollers.

Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat treffen sich die Jugendlichen mit ihren geschulten Ausbildern, von denen es zwölf gibt, in der Wache an der Heinrich-Horten-Straße 2. Dort haben die Jugendlichen einen eigenen Raum mit Kicker, Air Hockey und Darts sowie einen weiteren Raum für das Planspiel. Von 18 bis 20 Uhr stehen die feuertechnische Ausbildung in Theorie und Praxis sowie Erste Hilfe auf dem Stundenplan. Dazu kommen gemeinsame Ausflüge wie Schlittschuhlaufen oder Kino-Besuche. Es gibt Touren an verlängerten Wochenenden, die Jugendlichen nehmen an einem Leistungswettbewerb der deutschen Jugendfeuerwehren teil und jeden Samstag können sie sich zwischen 14 und 15.30 Uhr an einem zusätzlichen Sportangebot beteiligen, bei dem die Fitness im Mittelpunkt steht. "Mein Opa, mein Vater und meine drei Brüder sind in der Feuerwehr. Ich wolle das auch immer und bin nun seit dreieinhalb Jahren dabei. Mir macht es Freude zu lernen, wie man anderen Menschen helfen kann", sagt die 16-jährige Ramona. Fabian freut sich dagegen besonders, dass das Eintrittsalter gesenkt wurde, denn so konnte der mittlerweile Elfjährige schon im vergangenen Jahr in die Jugendwehr eintreten.

Mit dem 40-jährigen Bestehen, das im Juni in St. Hubert gefeiert werden soll, steht auch ein Umzug an. "Unsere Jubiläumsfeier ist gleichzeitig die Einweihung unseres neuen Domizils für die Jugendfeuerwehr", berichtet Kollers. Es geht nämlich von der Kempener Hauptwache in die St. Huberter Wache an die Bendenstraße in die ehemalige Gerätewart-Wohnung. Dort finden die beiden Gruppen mehr Platz als an ihrem alten Standort, die Ausbilder haben ein eigenes Büro und "wir können weiter wachsen", erklärt Kollers.

Kameradschaft, Disziplin und Zusammenhalt waren in den gesamten 40 Jahren immer die Werte, auf die es ankommt. Dass die Jugendfeuerwehr ein wichtiges Instrument zur Nachwuchsförderung ist, zeigt die Tatsache, dass 70 bis 75 Prozent der jungen Feuerwehrleute mit 18 Jahren in einen der Löschzüge in den Stadtteilen wechseln und die Grundausbildung absolvieren. In Sachen Jugendarbeit will die Freiwillige Feuerwehr Kempen in diesem Jahr noch einen weiteren Schritt gehen. Sie ist plant eine Kinderfeuerwehr für Sieben- bis Zehnjährige. Zudem richtet sie in diesem Jahr den Leistungswettbewerb der deutschen Jugendfeuerwehren in St. Hubert aus.

(tref)
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