Zuhause In . . . Grefrather Den Honschaften Natur pur genießen

Kempen · Die Honschaften sind ideal für Fahrradtouren. Viele bekannte Grefrather leben dort, unter anderem verschiedene Schützenkönige.

Grefrath Wer aus dem Westen des Kreises Viersen nach Grefrath fährt, kommt durch die Honschaften: durch die Großhonschaft Schlibeck sowie die Honschaften Hübeck, Heitzerend, Schaphausen und Schattenhöfe. Im Westen von Grefrath ziehen sich die Honschaften vom Süden bis in den Norden. Die Honschaften sind die höchste Erhebung von Grefrath. Sie stehen für Natur pur, für bürgerschaftliches Engagement und für gesellschaftliches Leben, auch wenn es die zwei Gaststätten in Schlibeck an der Landstraße nach Lobberich heute nicht mehr gibt.

Viele bekannte Grefrather sind in den Honschaften aufgewachsen oder leben dort heute noch, so der Martins-Darsteller Erwin Feyen, der sich stets wohlgefühlt hat in seinem Schlibeck. Auch Gemeindebrandmeister Hans Konrad Funken ist ein Schlibecker. Und auch er sagt: "Hier fühle ich mich zu Hause." Der mehrfache König der Matthias-Schützenbruderschaft Heinz Optendrenk lebt in der Honschaft Heitzerend, kurz vor der Ortsgrenze zu Hinsbeck.

Peter Thönes (Herold an St. Martin und Vorsitzender des RV Graf Holk) fühlt sich als Landwirt in Schlibeck wohl. Aufgewachsen auf dem Thönes-Hof in Schlibeck ist auch Helmut Thönes, Vorstandsmitglied der Volksbank Kempen-Grefrath und viele Jahre Vorsitzender der Turnerschaft und des Martinsvereins sowie Mitglied im Kirchenvorstand St. Benedikt. Mit dem Fahrrad kann man in den Honschaften Natur pur erleben.

Der Radler fühlt sich sogleich heimisch und kann von der Anhöhe in Schlibeck an der Hubertuskapelle der Grefrather Jägerschaft einen wunderbaren Blick genießen auf die Grefrather Windradlandschaft. Wer vom Schlibecker Süden in die Honschaft Hübeck fährt, kreuzt auch den bestens ausgebauten Rad- und Wanderweg auf der ehemaligen Bahntrasse zwischen Lobberich und Grefrath. Bänke laden zur Rast ein. Über Hübeck (dort liegt auch der Hof des früheren Bürgermeisters Willy Lommetz, der das Gelände für die Hubertuskapelle im Heitzerend der St.

Matthiasschützenbruderschaft stiftete) erreicht man das Heitzerend. Hier ragen heraus: das schmucke Reitstadion des RV Graf Holk, das alljährlich mit dem Springplatz und der Reithalle zahlreiche Besucher beim Sommer-Reit-und Springturnier anlockt. Weiter ist da die Matthiaskapelle, in diesem Jahr 25 Jahre alt und ein Schmuckstück sondergleichen. Die Matthiasbruderschaft hat sie in Eigenleistung gebaut. Einen Reitstall gibt es in der Honschaft Hübeck noch, den von Heinz Künstler.

Dort gibt es den zweiten Grefrather Reiterverein, die RSG Hübeck. Weiter geht die Radtour Richtung Schaphausen. Dort leben gleich mehrere Schützenkönige. Dort findet man auch den Festsaal auf dem Anwesen von Paul Douteil, wo die Matthiasschützen auch ihren König beim Königsvogelschießen ermitteln. Von Schaphausen aus, wo es einen sehr schönen alten Wegestock gibt, führt die Straße direkt nach Hinsbeck-Glabbach.

In der Honschaft Schattenhöfe gibt es weitere Landwirte. Das St.-Martins-Dreigestirn kommt seit Jahrzehnten aus den Honschaften. Schlibeck hat noch eine Besonderheit vorzuweisen. Dort gab es ab 1600 die ersten evangelischen Christen in Grefrath. Ein um 1614 entstandenes Mitgliederverzeichnis der evangelischen Gemeinde Süchteln nennt acht Personen aus Grefrath. Der Mittelpunkt sei bei der Familie Pasch in Schlibeck gewesen.

So wird in alten Unterlagen berichtet. Die Straße von Schlibeck nach Grefrath wurde für Fußgänger und Radler erst sicherer, als vor rund 30 Jahren der Radweg mit Beleuchtung an der Nordseite der Landstraße nach Lobberich gebaut wurde. Wer früher von einem Schützenfest in Schlibeck zu Fuß in der Nacht nach Hause ging, der tappte tatsächlich die rund zwei Kilometer bis nach Grefrath im Dunkeln.

(mab)
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