Gemeinde Grefrath Neue Festhalle auf dem früheren Girmesgelände?

Gemeinde Grefrath · In der Ratssitzung stellte Grefraths Bürgermeister Manfred Lommetz Pläne für eine neue Veranstaltungsstätte vor.

 Das ehemalige Gelände der Firma Girmes in Oedt soll eine neue Nutzung erhalten. Hier könnte auch eine neue Veranstaltungsstätte entstehen.

Das ehemalige Gelände der Firma Girmes in Oedt soll eine neue Nutzung erhalten. Hier könnte auch eine neue Veranstaltungsstätte entstehen.

Foto: Kaiser

Bürgermeister Manfred Lommetz ist von der Idee ganz angetan. Als er am Montagabend gegen Ende des öffentlichen Teils der Ratssitzung ein Schreiben der Girmes Vermarktungs- und Entwicklungsgesellschaft (GVE) vorlas, merkte man ihm seine Freude an: Die GVE schlägt vor, auf dem Gelände der ehemaligen Textilfirma Girmes in Oedt eine neue Fest- und Kulturhalle zu errichten. Sie könnte ein Ersatz für die in die Jahre gekommene Albert-Mooren-Halle sein. Die ist dringend sanierungsbedürftig. Die Gemeinde kann die Kosten für eine solche Sanierung bekanntlich angesichts der desolaten Haushaltslage nicht stemmen. Eine Sanierung würde fast eine halbe Million Euro kosten. Der Bürgermeister hatte schon mehrfach geäußert, dass man in der Gemeindeverwaltung auch über einen Abriss der fast 40 Jahre alten Albert-Mooren-Halle nachdenkt.

Von der GVE liegt nun ein Vorschlag auf dem Tisch, der eine Alternative darstellen könnte. Auf dem ehemaligen Girmesgelände an der Johannes-Girmes-Straße könnte eine neue Veranstaltungsstätte entstehen. Die Idee der GVE ist nicht neu. Doch mit dem Schreiben der Gesellschaft hat der Plan einen offiziellen Charakter bekommen.

Die GVE möchte Teile des Girmesgeländes in ein Bürgerzentrum umwandeln. Ins Auge gefasst wurden dabei die frühere Turbinenhalle, die Schlosserei und das Kesselhaus. Die GVE hält die Bausubstanz der mehr als 100 Jahre alten Gebäude für ausreichend. So lautet der Vorschlag weiter, einen Bürgersaal, der rund 1000 Quadratmeter groß sein könnte, im ehemaligen Kesselhaus zu installieren. Der Festsaal hätte in der Turbinenhalle Platz. Nach Ansicht der GVE wäre auch das Parkplatzproblem gelöst, indem man am Abend die Parkplätze des geplanten Netto-Marktes mitnutzen könnte. Allerdings haben solche Märkte auch schon bis 21 oder 22 Uhr geöffnet. Da dürfte noch Beratungsbedarf bestehen.

Bürgermeister Lommetz sprach von möglichen weiteren Vorteilen für eine solche Umnutzung mit Blick auf die Energie. Es sei eine effiziente Energienutzung auf Grund der kombinierten Energiesysteme auf dem ehemaligen Girmesgelände mit der Biogasanlage und den Grefrather Gemeindewerken möglich. Lommetz sieht durch diesen Vorschlag "viele Probleme auf einmal gelöst". Von einem "hohen historischen Wert" sprach Lommetz und von der Kostenersparnis bei der Mooren-Halle. Er sprach aber nicht davon, was aus der Mooren-Halle werden soll. Ein Abriss würde es ganz sicher nicht zum Nulltarif geben. Bliebe die Halle neben einer neuen Kultur- und Festhalle bestehen, so hätte sie wohl kaum eine Überlebenschance in einer Kommune von der Größe Grefraths.

(mab)
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