Stadt Kempen "Niersexpress": Spitzengespräch erst nach der Bundestagswahl

Stadt Kempen · Die Verkehrsgesellschaft Kreis Viersen will mit Verkehrsverbund, Nordwestbahn und Bahn-Tochter sprechen.

Während der Sommerferien hat es keine gravierenden Probleme auf der Strecke des Regionalexpresses (RE) 10 zwischen Kleve und Düsseldorf gegeben, sieht man mal davon ab, dass es wegen Bauarbeiten auf dem Streckenabschnitt zwischen Krefeld-Oppum und Meerbusch-Osterath in der vergangenen Woche zu Behinderungen für die Bahnkunden kam. RE-10-Betreiber Nordwestbahn war für diese Behinderungen nicht verantwortlich, fürs Streckennetz ist die Deutsche Bahn-Tochter DB Netz zuständig. Auch sonst scheint sich die Nordwestbahn derzeit an die mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) vertraglich festgelegten Spielregeln zu halten. Diesen Eindruck haben derzeit zumindest Beobachter der Szene. Zu denen zählt auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Verkehrsgesellschaft Kreis Viersen (VKV), Dr. Marcus Optendrenk. Die VKV hatte vor einigen Wochen einen Beschwerdebrief an den VRR geschickt, nachdem es auf der Strecke des RE 10 ("Niersexpress") speziell zwischen Kempen und Düsseldorf immer wieder zu Verspätungen, Zugausfällen, technischen Störungen und Überfüllungen der Wagen gekommen war. VVR-Vorstand Martin Husmann hatte diesen Eindruck in seinem Antwortschreiben bestätigt. Eine Kündigung des Verkehrsvertrages, den der VRR mit der Nordwestbahn geschlossen hat, sei aber nicht so ohne Weiteres möglich, betonte Husmann. Die Prüfung einer vorzeitigen Vertragsauflösung hatte der SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner gefordert.

Ein geplantes Spitzengespräch aller Beteiligten, Verkehrsverbund, Nordwestbahn, DB Netz und Verkehrsgesellschaft Kreis Viersen, hat bislang noch nicht stattgefunden. Ein Termin dafür konnte nicht gefunden werden. Verabredet wurde, sich nach der Bundestagswahl am 24. September in der Angelegenheit zusammenzusetzen. Dann sollen alle Probleme auf den Tisch und Lösungsmöglichkeiten diskutiert werden. Derzeit steht die Nordwestbahn unter Beobachtung. VRR-Vorstand Husmann hatte gegenüber Marcus Optendrenk von einer "groben Fehlleistung" des Bahnunternehmens gesprochen. Für VKV-Aufsichtsratschef Optendrenk steht fest: "Wir bleiben an der Sache dran und setzen uns weiterhin für die Interessen der Bahnkunden ein."

(RP)
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