Stadt Kempen Öffnungsprozess: Bezirksverband der Schützen hat Beratungsbedarf

Stadt Kempen · Bei der Delegiertenversammlung gab es noch kein einheitliches Meinungsbild. Offen ist auch, ob der Kempener Propst Dr. Thomas Eicker Präses bleibt.

Auch innerhalb des Bezirksverbandes Kempen im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften wird diskutiert, wie die Schützen den auf Bundesebene angestoßenen Öffnungsprozess vor Ort umsetzen. Bei der Delegiertenversammlung im Gut Heimendahl unter Leitung von Bezirksbundesmeister Uli Loyen aus Vorst und in Anwesenheit von Bezirkspräses Propst Dr. Thomas Eicker (Kempen) gab es dazu kein einheitliches Meinungsbild. Der Öffnungsprozess soll den Bruderschaften, die christliche Wurzeln haben, größere Freiheiten geben. Das Thema soll am 12. März auf der Bundesvertreterversammlung in Leverkusen behandelt werden. Der Schützenbund ist der Ansicht, dass auch homosexuelle Schützenbrüder und -schwestern alle Mitgliedsrechte haben. Sie sollten auch die Königswürde erreichen können. Ein früherer Beschluss, wonach das Homosexuellen nicht möglich ist, soll in Leverkusen aufgehoben werden.

Die rund 1300 Schützen aus dem Kempener Land haben bei diesem Thema noch Diskussionsbedarf und wollen, dass die Thematik in Leverkusen nicht behandelt wird. Der Bezirksverband hat nichts dagegen, Homosexuelle oder Muslime in eine Bruderschaft aufzunehmen, doch wenn es um repräsentative Aufgaben geht, sollten Grenzen gesetzt werden, denn man orientiere sich als "christliche Bruderschaft auch an christlichen Werten". Der Bezirksverband kann sich auch eine Einzelfallprüfung vorstellen. Bezirkspräses Eicker sieht dies ähnlich.

Ein anderes Problem stellt sich für die Schützen im Kempener Land: Es gibt jetzt schon vier Bruderschaften, die wegen des Priestermangels keinen Präses mehr haben. Propst Eicker sagte dazu: "Es wird Ansprechpartner geben. Im Sommer bekommen wir noch einen hauptamtlichen Geistlichen dazu. Dann werden wird die Aufgaben verteilen." Ob Eicker Bezirkspräses bleibt, ist noch nicht entschieden, denn es gilt für ihn, jetzt mehr als 28.000 Katholiken in den Städten Kempen und Tönisvorst zu betreuen. Oedt und Mülhausen, die auch zum Bezirksverband Kempen gehören, seien in Grefrath gut versorgt, meinte Eicker.

Der Kassenbericht von Schatzmeister Robert Reiners (Vorst) ergab keine Beanstandungen. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Am 4. März findet der Einkehrtag in St. Josef in Kamperlings statt. Das Bezirksschützenfest ist am 14. Juni in St. Tönis. Der neue Bezirkskönig wird beim Vogelschießen im Schulzentrum Corneliusfeld ermittelt. 2018 wird der Bezirksverband 90 Jahre alt. Eine Arbeitsgruppe soll ein Fest vorbereiten. Der Verband will sich zudem intensiver um die Schützenjugend kümmern.

(RP)
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