Stadt Kempen Offensive für Flüchtlingswohnungen

Stadt Kempen · Die Stadt Kempen will weiterhin auf die Unterbringung von Asylsuchenden in Turnhallen verzichten. Die Sporthalle des Kreisberufskollegs war eine Ausnahme. In diesem Jahr sollen die bestehenden Unterkünfte saniert werden.

 Zu dem bestehenden Gebäude wurden in den vergangenen Wochen zusätzliche Wohnmodule am Hütterweg am Ortsrand von Kempen für die Unterbringung von Flüchtlingen errichtet.

Zu dem bestehenden Gebäude wurden in den vergangenen Wochen zusätzliche Wohnmodule am Hütterweg am Ortsrand von Kempen für die Unterbringung von Flüchtlingen errichtet.

Foto: W olfgang Kaiser

Die wachsende Zahl von Flüchtlingen, die in Kempen untergebracht werden müssen, erfordert weitere Unterkünfte beziehungsweise den Ausbau der vorhandenen Standorte. Denn die Stadtverwaltung hat immer wieder betont, nicht auf Turnhallen oder ähnliche Provisorien zurückgreifen zu wollen. Die Belegung der Turnhalle des Kempener Berufskollegs als Erstaufnahmestation fällt in die Aufgaben des Kreises, da die Schule eine Kreiseinrichtung ist. Ende dieses Monats soll dieses Provisorium bekanntlich ein Ende haben. Dann wird die Notunterkunft aufgelöst und die Halle nach einer Renovierung wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen.

Am kommenden Montag will die Stadtverwaltung in der Sitzung des Bauausschusses um 18 Uhr im Rathaus am Buttermarkt über den Sachstand zum Thema Asylunterkünfte und dem dazu gehörigen Arbeitsprogramm des Hochbauamtes berichten. Ein gewaltiges Arbeitsprogramm, das zur Zeit fast alle Kräfte des Hochbauamtes in Anspruch nimmt, wie der Technische Beigeordnete der Stadt, Stephan Kahl, in seiner Beratungsvorlage für den Ausschuss deutlich macht.

Erweitert wurde die Unterkunft am Hütterweg . Dort sind drei neue Wohneinheiten in Mobilbauweise entstanden, die teilweise schon belegt sind. Noch stehen Restarbeiten aus, die bislang wegen der winterlichen Jahreszeit nicht ausgeführt werden konnten. Das Gelände ist aber bereits befestigt.

Die intensive Nutzung in den bereits bestehenden Gebäuden hat nach Angaben von Kahl gezeigt, dass die Sanitärbereiche erweitert werden müssen. Dazu wurden zwei zusätzliche Duschgelegenheiten im Außenbereich geschaffen. Rund 681.000 Euro hat die Verwaltung an diesem Standort insgesamt investiert.

An der Peter-Jakob-Busch-Straße wurde ein ehemaliges Logistikzentrum der Volksbank Krefeld - wie mehrfach berichtet - von der Stadt gekauft und umgebaut. Zunächst können hier etwa 160 Flüchtlinge untergebracht werden, nach Abschluss der weiteren Arbeiten noch einmal weitere 54 Asylsuchende. Küchenbereiche wurden geschaffen, ebenso die notwendigen Sanitäranlagen. Auch Platz für Waschmaschinen ist vorhanden - teilweise in separaten Containern. Bislang belaufen sich die Kosten für den Umbau auf rund 170.000 Euro.

Schon lange bekannt und auch von politischer Seite immer wieder angemahnt war der Zustand der bestehenden Unterkünfte. Die Häuser sind derzeit ständig voll belegt. Sowohl am Hütterweg als auch am Neuenweg und in Escheln sind die Bäder im Obergeschoss marode. Jetzt sollen vorgefertigte Duschcontainer Abhilfe schaffen und die Wohnungen nach und nach renoviert werden. Auch für die Unterkunft an der Tönisberger Straße steht eine Sanierung an. Insgesamt plant das Hochbauamt hier für 2016 die Summe 280 000 Euro ein.

Neben den städtischen Einrichtungen sind in Kempen Asylbewerber mit Bleibeperspektive in angemieteten Wohnungen untergebracht, so Theo von Treeck vom Sozialamt. Derzeit sind dies 16 Wohnungen, die sich über das gesamte Stadtgebiet verteilen. Insgesamt finden hier rund 60 Personen ein Obdach. Von Treeck lobt ausdrücklich die Bereitschaft von Kempenern, leer stehende Wohnungen der Stadt für Asylbewerber anzubieten. Sehr gut klappe auch die Unterbringungen von Flüchtlingen im Neubau der ehemaligen Johannes-Hubertus-Schule in St. Hubert, sagt er.

(sr)
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