Stadt Kempen Parkplatz nicht nur für Pendler

Stadt Kempen · Die Park & Ride-Anlage hinter dem Kempener Bahnhof ist gewachsen. Sie bietet ab sofort weitere 142 Stellflächen, darunter vier reserviert für Behinderte, zusätzlich zu den bestehenden 72 P & R-Plätzen an. Die Pendler schätzen das.

Die Nummernschilder der zwischen Bahnhof Kempen und Arnoldstraße geparkten Autos belegen: Viele Pendler kommen mit ihrem Wagen aus dem Nachbarkreis Kleve, um hier auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz in den Niers-Express nach Krefeld und Düsseldorf umzusteigen. Das ist für die Fahrgäste etwa aus Wachtendonk oder Kerken preisgünstiger, weil Kempen die Grenze des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) ist.

Das sorgt allerdings auch für Gedränge auf dem Kempener Bahnsteig und in den Triebzügen der Nordwestbahn. Vielleicht in ein, zwei Jahren sollen die Tarife in den Gebieten der beiden benachbarten Verkehrsverbünde angeglichen werden. Diese Hoffnung machte gestern Kempens Bürgermeister Volker Rübo, als er den neuen Parkplatz vorstellte.

Gesamtkosten von 710 000 Euro

Diese weitere Park & Ride-Anlage, bisher nur erreichbar über die Schorndorfer Straße, gehört zum städtebaulichen Wettbewerb für das Arnold-Gelände, der vor gut zehn Jahren abgeschlossen wurde. Die alten, prächtig restaurierten Fabrikgebäude werden mittlerweile von Behörden, Arztpraxen und Firmen genutzt. Stadtwohnhäuser sind entstanden. Der Bahnhofstunnel öffnet das Gebiet hinter den Gleisen barrierefrei zur Altstadt hin.

Es fehlen jetzt noch zwei so genannte Torhäuser links und rechts neben der Rampe zum Tunnel, um ein optisches Eingangstor zur fünf Gehminuten entfernten City zu bilden. Technischer Beigeordneter Stephan Kahl hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich in der anziehenden guten Konjunktur doch noch Investoren für jene beiden Bürogebäude finden werden.

Der neue, gebührenfreie Parkplatz für 142 Autos ist 7500 Quadratmeter groß, die vier Behindertenparkplätze liegen gleich neben dem Bahnsteig 2. 68 Kugelahorn-Bäume begrünen das Gelände. Die Baukosten betragen 670 000 Euro, davon zahlt das Land 570 000. Im nächsten Jahr wird eine überdachte Abstellanlage für 80 Fahrräder ähnlich der gegenüber der Polizeiwache errichtet.

Das kostet rund 40 000 Euro, das Land übernimmt davon 34 000. Die Stadt verspricht sich davon eine Entlastung der bisher sehr gut angenommenen Abstellanlage, sagte Tiefbauamtsleiter Torsten Schröder. Und die wohl Ende Januar fertig gestellte Verbindungsstraße von der Schorndorffer- zur Arnoldstraße dürfte den Zu- und Abfluss der Pkw erleichtern.

Entspannung erwartet die Stadt auch an Wochenenden mit Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt in der Altstadt, sagte Kahl: Auf dem dann freien P & R-Platz können Auswärtige ihre Autos parken — "nur fünf Gehminuten vom nächsten Glühweinstand entfernt".

(RP)
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