Gemeinde Grefrath "Permanent panne": Einfach abschalten und lachen

Gemeinde Grefrath · Markus Krebs war zu Gast im Grefrather Eisstation. Dem Publikum gefielen die doppeldeutigen Witze des Comedians.

 So kennt man ihn: Markus Krebs auf dem Barhocker, neben sich ein Stehtisch mit einer Flasche Bier.

So kennt man ihn: Markus Krebs auf dem Barhocker, neben sich ein Stehtisch mit einer Flasche Bier.

Foto: wolfgang kaiser

Die Schlangen vor den Imbissständen im Grefrather EisSport & EventPark sind lang. Der Run auf ein Bierchen, Brezeln, Hot Dogs oder Popcorn ist groß. Es herrscht eine Atmosphäre, als würde sich eine große Gruppe auf einen gemütlichen Abend mit Freunden vorbereiten. Wobei diese Gruppe im vorliegenden Fall allerdings sehr groß ist.

Die Quer-Bestuhlung in der Halle sowie die Tribünen sind bis auf den letzten Platz besetzt. Dazu kommt der zusätzlich genutzte Balkon. Ausverkauft heißt es. Der erste Gong fordert alle auf, die Plätze einzunehmen, der zweite Gong kündigt den baldigen Auftritt an. "Herzlich willkommen zu Markus Krebs", schallt es Sekunden später durch die Halle, wobei der Comedian angekündigt wird wie ein Boxer, der in den Ring tritt.

Mit einem solchen hat er allerdings wenig Ähnlichkeit. Jens, schwarzes T-Shirt, die obligatorische schwarze Mütze mit dem Slogan "Ruhrpott", unter der ein heller Pferdeschwanz hervorguckt, und schwarze Sonnenbrille auf der Nase steht auf der Bühne. Ebenso traditionell, die Flasche Bier auf dem Tisch neben dem Barhocker. "Permanent Panne" ist in Riesenschrift hinter Krebs zu lesen, und das scheint wirklich so zu sein, folgt man den Ausführungen, die sein tägliches Leben betreffen.

"Es gibt keine Botschaft. Ihr nehmt heute Abend nichts mit", verspricht er den Besuchern und hält es auch. Seine Witze sind flach und von Doppeldeutigkeit durchsetzt. Aber genau das kommt beim Publikum bestens an. Nicht nachdenken und sinken lassen, sondern einfach abschalten und lachen. Zartbesaitet sollte keiner sein, der ihm zuhört, das macht er in Grefrath klar. Er sei wie eine alte Geranie, nicht stehend, sondern hängend, verkündet der Comedian, der sich darüber ärgert, dass er von der Nachbarin erfahren musste, dass sein anderer Nachbar wegen des Anbaus von Marihuana festgenommen wurde. "Und ich bin für das Zeug extra immer nach Holland gefahren", bemerkt Krebs, was wahre Lachsalven auslöst.

Der Urlaub mit der Freundin auf Malle, wo er auf seinem MSV-Handtuch am Strand liegt und von einer braungebrannten Frau mit schwarzen Haaren und leuchtenden Augen träumt, die das pinke Bikinioberteil in der Hand hält, während seine Freundin aufs Rücken eincremen wartet, lassen die Besucher ebenfalls grinsen. Wozu das schöne Hotel mit Direktblick auf den Kiosk und dem 24-Stunden-Büfett dank Automat die Lachmuskeln weiter strapazieren. Jeder habe Probleme, auch er, tut Krebs kund. Er zum Beispiel musste zum Psychologen, weil er Smartphone süchtig ist. Wie sich das äußert dürfen alle Besucher live bei Toilettengesprächen miterleben.

Ob beim Einkaufen, an der Theke oder das Leben in seinen eigenen vier Wänden - der Ruhrpott-Mann amüsiert das Publikum mit seinen Ausführungen. Eins ist klar, der Inhalt passt zum Titel des neuen Soloprogramms von Krebs, wie die Faust aufs Auge. Wer den Comedian allerdings noch in Grefrath erleben möchte, der hat Pech. Auch die Samstagvorstellung ist ausverkauft. Aber für das nächste Jahr hat sich der Comedian bereits wieder angekündigt. Im Gepäck sein neues Programm.

(tref)
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