Stadt Kempen Peter Rheinfelder "erlegt" seine Laubsägearbeit

Stadt Kempen · Die Blauen Husaren schossen aus Lärmschutzgründen auf einen neuartigen Vogel.

 Der neue Schützenkönig der Blauen Husaren, Peter Rheinfelder (Mitte), mit seinen Ministern Josef Jansen (links) und Jürgen Kühnen.

Der neue Schützenkönig der Blauen Husaren, Peter Rheinfelder (Mitte), mit seinen Ministern Josef Jansen (links) und Jürgen Kühnen.

Foto: Achim Hüskes

Der 30. Vogelschuss der Blauen Husaren war für die 44 Jahre alte Schützenbruderschaft eine Premiere. Weil die Stadt Kempen aus Lärmschutzgründen einen neuen Schießstand gefordert hatte, sahen die Besucher eine "Puppenbühne" auf dem Schulhof der Grundschule an der Wiesenstraße. Kennen die Schützen seit Jahrhunderten, dass der neue König dann feststeht, wenn der Rest des hölzernen Federviehs "von der Stange fällt", so galt beim Vogelschuss der Blauen Husaren jetzt: Der geschnitzte Vogel senkte den Kopf nach 296 Schüssen, und der neue König war gefunden.

Es war um 18.41 Uhr: Peter Rheinfelder, der Schöpfer der gelungenen Laubsägearbeit, dem neuen Schießstand, war der neue König. Mit einem feststehenden Luftgewehr wurde geschossen. Die zahlreichen Besucher hatten am Samstag rasch erkannt, dass die Musik, die vom Band lief, wohl erheblich lauter war als Schüsse auf dem Bezirksverbandschießstand, der komplett vom Kreis abgenommen wurde. Die "Leitragenden" waren die rund 125 Mitglieder zählenden Blauen Husaren, die seit der Gründung 1972 von Heinz Gerd Plenker geführt werden.

Plenker hat als Förderer des Brauchtums die immer neuen Auflagen und Kosten miterlebt und mitverarbeiten müssen. Er selbst war bereits dreimal König (ist jetzt somit auch Kaiser), und er hätte am Samstag fast seinen vierten Königstitel geholt, denn sein letzter Schuss ebnete Peter Rheinfelder den Weg zum Schützenkönig. Zu seinen Ministern ernannte er Josef Jansen und Jürgen Kühnen. Bevor er am Abend im Kolpinghaus vom stellvertretenden Bezirksbundesmeister Herbert Nopper aus Unterweiden das Königssilber überreicht bekam, erhielt er von seinen Bruderschaftskollegen einen grünen Kranz, den er auf dem Kopf trug. Das Vogelschießen entwickelte sich zäh, denn, so Georg Lange, "auf diesem kleinen Schießstand muss sehr genau geschossen werden." Um die Einschüsse um den Kegel herum zu sehen, musste man fast die Lupe.

Vom Schmalbroicher Trommlercorps gab es das erste Ständchen. Das Corps begleitete die Schützen auch zum Kolpinghaus, wo am Samstag nicht nur die Nightbirds zum Tanz spielten, sondern auch der neue König proklamiert wurde. Gestern ging das Schützenfest weiter mit dem Festzug durch die Stadt. Dort fand unter Mitwirkung aller Bruderschaften aus dem Bezirksverband Kempen und den Grefrather Antoniusschützen der musikalische Frühschoppen statt. Daran nahm auch Bezirksbundesmeister Uli Loyen teil.

(mab)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort