Gemeinde Grefrath Pfarrfest mit ökumenischem Auftakt

Gemeinde Grefrath · Zum ersten Mal waren die evangelischen Christen aus Grefrath zum Fest der katholischen Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Benedikt eingeladen. Rund um St. Heinrich wurde in Mülhausen gefeiert.

 Beim Wurfspiel zeigte Hannah großes Geschick. Emma (links) und Papa Heino sowie Freundin Johanna feuerten kräftig.

Beim Wurfspiel zeigte Hannah großes Geschick. Emma (links) und Papa Heino sowie Freundin Johanna feuerten kräftig.

Foto: Prümen

Als es die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Benedikt Grefrath noch nicht gab, da gab es viele Dinge vierfach - oder zumindest doppelt und dreifach. Dazu gehörten heilige Messen, Prozessionen, Kevelaer-Wallfahrten oder Pfarrfeste. So feierte die Pfarre St. Heinrich beispielsweise in den vergangenen Jahren immer auf dem Gelände des Klosters mit den Schwestern "Unserer Lieben Frau". In Oedt war das zweitägige Pfarrfest ein Dorffest, an dem sich stets auch weltliche Vereine beteiligten. Jetzt gibt es vieles in "einmaliger Ausführung". Dazu gehört die Fronleichnamsprozession, die Kevelaer-Wallfahrt und eben auch das Pfarrfest.

Schaut man sich den Besuch des Pfarrfestes von St. Benedikt am Samstag auf dem ehemaligen Schulhof der Mülhausener Volksschule an, so muss man feststellen, dass das Fest am Samstag ganz sicher mehr Besucher verdient gehabt hätte, was am gestrigen sonnigen Sonntag jedoch besser war.

Es gab viele neue Dinge, die von den Besucher begrüßt wurden. So gab es erstmals mit der evangelischen Pfarrerin Barbara Münzenberg einen ökumenischen Eröffnungsgottesdienst. Doch es war kein ökumenisches Pfarrfest. Es hatte, so Pfarrerin Barbara Münzenberg und der katholische Pfarrer und Regionaldekan Johannes Quadflieg, im Frühjahr die Idee gegeben, gemeinsam zu feiern. Der ökumenischen Eröffnung folgte am gestrigen Sonntag um 10.30 Uhr die heilige Messe in St. Heinrich mit der musikalischen Unterstützung durch die Grefrather "Laurentius-Spatzen". Nach der Messe ging es auf den Schulhof der früheren Mülhausener Volksschule, wo das Pfarrfest gefeiert wurde. Die ehemalige Schule ist längst der nicht mehr wegzudenkende katholische Kindergarten St. Heinrich.

Neu war in diesem Jahr auch der erstmals angebotene Rundgang durch die am 21. Oktober 1900 von Bischof Hermann Dingelstad aus Münster geweihte Kirche St. Heinrich. Ebenso war eine Turmbesteigung des Gotteshauses möglich. Der Mülhausener Kirchturm ist gerade mal halb so alt wie die schmucke Kirche. Im Jahr 1953 wurde der Kirchturm angebaut. St. Heinrich ist ein neugotischer Ziegelbau mit einem dreischiffigen Langhaus.

Die Kirchenführungen und Turmbesteigungen fanden stündlich statt. Alfred Knorr und Heinrich Lennackers hatten Unterlagen zusammen gestellt und Recherchen angestellt für Informationen über die Kirche. So erfuhren die Teilnehmer des Rundganges, dass St. Heinrich heute sechs Glocken hat, dass es 1906 die erste Orgel gab und dass zur Erstausstattung der Kirche ein geschnitzter Hochaltar gehörte. Die Kanzel (mit Treppe und Schalldeckel) - sie wird heutzutage kaum noch benutzt - wurde 1910 von der Bauernschaft des Niederfeldes gestiftet. Seit 1955 gibt es die 14 Kreuzwegstationen. In St. Heinrich ließen sich früher viele Paare von auswärts trauen, als dort Pfarrer Dr. Bernhard Brück (1948 bis 1958) tätig war. Die Mülhausener Pfarrkirche ist ortsbildprägend. Heute findet sonntags in der Regel nur noch eine heilige Messe im Kloster statt. Nach der gestrigen Messe zog es viele Besucher nochmals zum Rundgang in die Kirche, aber auch auf den Turm.

Auf dem ehemaligen Schulhof wurde gestern bei Musik und verschiedenen Spielen für Jung und Alt unterm Zelt gefeiert. Die Mitglieder des Löschzugs der Freiwilligen Feuerwehr grillten. Reich bestückt war die Blumentombola. Es gab selbst gebackenen Kuchen, die Kinder ließen sich schminken.

Natürlich wurde auch viel erzählt über das "Mülhausen von gestern", als es noch zahlreiche Geschäfte und Gaststätten gab oder der Zug noch fuhr, es aber noch keine Umgehungsstraße gab. Die Skulpturen-Gruppe "Müller und Esel" steht übrigens seit Sommer 2000 vor der Kirche. Den finanziellen Grundstock dazu hatte seinerzeit der frühere Bürgermeister und Ehrenbürger Josef Lepers gelegt.

(mab)
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