Stadt Kempen Platz für 150 neue Flüchtlinge

Stadt Kempen · Die Flüchtlingsunterkunft in den ehemaligen Räumlichkeiten der Volksbank Krefeld an der Peter-Jakob-Busch-Straße ist bezugsfertig. Die Stadt rechnet für Anfang März mit den ersten Einquartierungen.

 Vertreter der Stadtverwaltung mit Bürgermeister Volker Rübo an der Spitze stellten die Unterkunft für Flüchtlinge an der Peter-Jabob-Busch-Straße vor.

Vertreter der Stadtverwaltung mit Bürgermeister Volker Rübo an der Spitze stellten die Unterkunft für Flüchtlinge an der Peter-Jabob-Busch-Straße vor.

Foto: wolfgang kaiser

Hier und da müssen die Handwerker noch letzte Griffe machen, aber im Prinzip können die Flüchtlinge kommen. Im Oktober hat der Umbau begonnen, gestern stellte die Stadt die neue Flüchtlingsunterkunft vor. "Verschiedene Ämter haben hier eng zusammengearbeitet", sagte Bürgermeister Volker Rübo. In einem ersten Abschnitt ist Raum für 150 Flüchtlinge, in einer zweiten Halle können irgendwann 50 weitere einziehen.

Momentan beherbergt Kempen rund 390 Flüchtlinge. Diejenigen, die an die Peter-Jakob-Busch-Straße ziehen, kommen neu hinzu. Auf der anderen Seite ist die Halle des Berufkollegs, die als Flüchtlingseinrichtung des Landes fungierte, zurzeit leer. Sollte es keine weiteren größeren Ströme geben, rechnet Sozialdezernent Michael Klee damit, dass das Land die Halle Ende Februar freigibt und sie wieder dem Schulsport zur Verfügung steht.

Betritt man die frisch renovierten Räumlichkeiten an der Peter-Jakob-Busch-Straße, fällt einem sofort die Helligkeit auf. Der gesamte Sanitärbereich ist neu. Den Flüchtlingen stehen ausreichend Duschen zur Verfügung, die genügend Intimsphäre gewährleisten. Im Waschraum finden sich je neun Waschmaschinen und Trockner. "Sie wurden schnell geliefert, und wir haben gute Konditionen gekommen", sagt Rübo.

Die Küche ist komplett eingerichtet. Die Bewohner sollen sich selbst versorgen, ein Catering wird es nicht geben. "Unsere Erfahrungen aus anderen Einrichtung zeigen, dass die Flüchtlinge die Küche pflegen", berichtet Klee. Aufenthaltsräume und Familienzimmer sollen dazu beitragen, dass der Tagesablauf der Flüchtling rhythmisiert wird. Rund um die Uhr sind zwei Leute für die Flüchtlinge da: tagsüber ein Hausmeister und eine soziale Betreuungskraft, ab 18 Uhr ein Sicherheitsdienst. Auch die Beratung in allen möglichen Dingen soll in der Unterkunft stattfinden, ausreichend Räumlichkeiten sind dafür vorhanden.

Der Umbau hat die Stadt nicht vor all zu große Herausforderungen gestellt, betonte der Technische Dezernent Stephan Kahl: "Die Baustruktur bot hervorragende Voraussetzungen. Das Gebäude musste nur seiner neuen Nutzung angepasst werden." Rübo lobte in diesem Zusammenhang das Engagement der heimischen Firmen: "Die waren bereit, auch mal samstags anzutreten."

Prinzipiell sei Wohnen in einem Gewerbegebiet nicht vorgesehen, inzwischen ist es aber in besonderen Notlagen befristet erlaubt. "Ansonsten wären wir hoffnungslos verloren", betont Kahl. Hier habe der Gesetzgeber schnell reagiert, lobt Klee: "Vor zwei Jahren wäre das noch nicht einmal diskussionsfähig gewesen." Bevor die ersten Flüchtlinge einziehen, hätte Klee gern noch ein wenig Vorlauf, um die letzten Arbeiten vernünftig abschließen zu können. Er geht von Ende Februar oder Anfang März aus. Welche Nationalität die künftigen Bewohner haben, ob es Einzelpersonen oder Familien sind - darauf hat die Stadt keinen Einfluss. Das wird seitens des Landes geregelt. Wie immer sich die Bewohnerschaft zusammensetzt, an der Peter-Jakob-Busch-Straße stehen die geeigneten Räumlichkeiten auf alle Fälle zur Verfügung

(RP)
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