Gemeinde Grefrath Polizei klagt über zu wenig Personal im Kreis Viersen

Gemeinde Grefrath · Experten diskutierten auf Einladung der CDU über das Thema "Innere Sicherheit".

Um das Thema "Innere Sicherheit" ging es Mittwochabend bei einer Veranstaltung der CDU. Mit dem Vorsitzenden des Innenausschuss des Bundestages, Ansgar Heveling (CDU), und dem Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP) im Kreis Viersen, Ralf Robertz (ebenfalls CDU), war hohe Fachkompetenz vorhanden. Es war ein rund zweistündiger Abend, der informativ und spannend war. Heveling und Robertz waren sich einig, dass es Nachteile in der Kriminalitätsbekämpfung gibt, weil bei der Polizei Kompetenzen auf Länder und Bund verteilt sind. Vielen Zuhörern dürfte erst an diesem Abend klar geworden sein, welche große Bedeutung der Innenausschuss beim Thema Sicherheit hat.

Heveling sprach davon, dass die Gewährleistung der Innere Sicherheit eine Kernleistung des Staates sei: "Wir empfingen Unsicherheit, weil die Welt komplexer geworden ist." Die Terroristenszene und die organisierte Kriminalität hätten sich verändert: "Die Verwundbarkeit zieht sich über viele Bereiche. Potenziell könnte irgendwo jeder Mensch betroffen sein." Ein Manko in Nordrhein-Westfalen sei, dass es hier keine verdachtsabhängigen Kontrollen gebe, so Robertz und Heveling übereinstimmend. Heveling sprach sich dafür aus, Vorschriften zu ändern und anzupassen.

Mit Nachdruck forderte Heveling eine bessere Vernetzung der Sicherheitsbehörden. Robertz verwies darauf, dass es Fakt sei, dass nicht nur Polizisten angegriffen werden, sondern auch Rettungskräfte. Er kritisierte weiter, dass mehr und mehr Personal eingespart worden sei, die Aufgaben aber zugenommen hätten. Er forderte das Land auf, frühzeitig für ausreichenden Nachwuchs zu sorgen, denn in acht Jahren gehe die Hälfte der heutigen Beamten in Ruhestand. So seien im Kreis Viersen nur noch die Wachen in Kempen und Viersen ständig besetzt.

Als Robertz davon sprach, dass der Kreis Viersen ein sicherer Lebensbereich sei, meinte der Terrorismus-Experte Rolf Tophoven: "Das kann sich schnell völlig drehen. Es muss immer erst etwas passieren, damit etwas geschieht." Manfred Wolfers jun., stellvertretender Vorsitzender des Polizeibeirats im Kreis Viersen, verwies auf die ansteigende Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen und auf die weiterhin hohe Zahl der Einbrüche im Kreis Viersen.

(mab)
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