Stadt Kempen Probleme bei Neubau des Rewe-Markts

Stadt Kempen · Bezirksregierung hat Bedenken gegen die Pläne an der Kleinbahnstraße in Kempen. Stadt steht hinter dem Projekt.

 Der bestehende Rewe-Markt an der Kleinbahnstraße in Kempen soll einem größeren Neubau weichen. Während Stadt, Kreis und IHK die Pläne begrüßen, stellt sich die Bezirksregierung derzeit quer.

Der bestehende Rewe-Markt an der Kleinbahnstraße in Kempen soll einem größeren Neubau weichen. Während Stadt, Kreis und IHK die Pläne begrüßen, stellt sich die Bezirksregierung derzeit quer.

Foto: WOLFGANG KAISER

Die Planungen für den Neubau des Rewe-Marktes an der Kempener Kleinbahnstraße sind erheblich ins Stocken geraten. Das wurde in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses bekannt. Das alte Gebäude an der Kleinbahnstraße soll durch ein Moderneres ersetzt werden. Der Bauantrag liegt vor, teilte Planungsamtsleiter Heinz-Peter Cox auf Anfrage in der Sitzung mit. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie der Kreis Viersen als auch die Stadtverwaltung haben sowohl dem Besitzer der Fläche als auch dem Rewe-Konzern bereits ihre Zustimmung signalisiert. Allerdings hat die Bezirksregierung noch planungsrechtliche Bedenken gegen das Projekt.

Der Behörde in Düsseldorf fehlen zum Beispiel noch Angaben zum Sortiment des Marktes. Diese können ohne Weiteres nachgereicht werden. Bislang ist dies ein Vorhaben, dass dem Kempener Zentrenkonzept entspricht, sagte Cox im Ausschuss - eine Nahversorgung für den täglichen Bedarf mit Lebensmitteln mit einem kleinen Randsortiment an Drogerieartikeln, Schreibwaren, Haushaltswaren und Ähnlichem. Rewe will sein Sortiment nicht verändern, sondern nur die Fläche von bislang 2500 Quadratmetern auf 2850 Quadratmeter erweitern. Wie bisher ist das Ladenlokal eingeschossig, nur der Bürotrakt ist zweigeschossig geplant. Insgesamt soll die Grundstücksfläche besser ausgenutzt werden. Das Gebäude soll näher an die Bahnlinie rücken und auch im rückwärtigen Teil sich in Richtung des benachbarten Tierprodukte-Marktes ausdehnen. Sowohl den Investoren als auch Grundstücksbesitzer Bernd Kanders schwebt ein modernes, helleres Ladenlokal vor. Der Markt sei nicht mehr zeitgemäß, erklärte Kanders im Gespräch mit der Rheinischen Post. Er wie auch Planungsamtsleiter Cox betonen die Wichtigkeit des Standorts. Dieser ist nicht nur seit Jahrzehnten gut eingeführt. Gerade nach der Schließung von Kaiser's in der Innenstadt und dem Edeka-Markt im Hagelkreuz besteht hier ein wichtiger Bestandteil der Grundversorgung, so beide unabhängig von einander. Im Vergleich zu den Märkten in Kempens Süden, wo die gleiche Konstellation von Discounter und Supermarkt besteht, ist der Standort konkurrenzfähig. Auch ein Grund für den Rewe-Konzern, so Kanders, sich auf die Investition einzulassen. Und auch darauf, unter Umständen für das geplante Jahr Bauzeit in ein Zelt auf der gegenüber liegenden Straßenseite zu ziehen. Das sei nicht immer üblich, sagt Kanders aus seiner Erfahrung. Aber er weiß auch, dass die Zeit drängt, damit ihm dieser langjährige und in Kempen bei den Kunden gut eingeführte Investor nicht irgendwann verloren geht.

Bedenken hat die Bezirksregierung Düsseldorf auch hinsichtlich des Bebauungsplanes geäußert. Formale Fehler wurden bei der Stadt bemängelt, zum Beispiel bei der Analyse des Standorts, so Cox. Nun bemühe man sich die im Gutachten genannten Zahlen, die aus der Zeit vor der Schließung von Edeka im Hagelkreuz und Kaiser's in der Innenstadt stammen, zu aktualisieren. Er hoffe, damit die Bedenken der Bezirksregierung ausräumen zu können, so Cox. Eine komplette Änderung des Planungsrechtes dagegen sei sehr zeitaufwendig - ein Aufwand, den man bisher gescheut hätte. Kopfschmerzen bereitet dem Planungsamt derzeit noch die Lage des Ausweichquartiers während der Bauzeit. Denn wenn der Markt dann in ein etwa 1000 Quadratmeter großes Zelt auf der gegenüber liegenden Straßenseite zieht, müssen die Kunden die viel befahrene Kleinbahnstraße mit ihren Einkäufen überqueren, um auf den Parkplatz zu gelangen. Da müsse sich die Stadt noch eine Lösung überlegen, so Cox im Ausschuss.

Am Donnerstag gab es noch einmal Gespräche bei der Stadt, berichtete Kanders. Man versuche jetzt so schnell wie möglich, Einigkeit mit der Bezirksregierung zu erzielen. Kanders hat jedoch inzwischen auch einen Rechtsanwalt zur Beratung hinzugezogen.

(RP)
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