Stadt Kempen Protest der Bestatter und Gärtner zeigt Wirkung

Stadt Kempen · Das Konzept für die städtischen Friedhöfe wird den Unternehmen und Kirchen noch einmal erläutert.

Die politische Entscheidung über das von der Stadt Kempen vorbereitete neue Konzept für die städtischen Friedhöfe und die damit einhergehende neue Friedhofssatzung mit angepassten Gebühren wird erst im kommenden Frühjahr fallen. Ursprünglich war sie für die Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung und Klimaschutz des Kempener Stadtrates am Montagabend vorgesehen. Doch nachdem sich gegen Konzept und Satzung kurzfristig Widerstand aus den Reihen der Kempener Bestattungsunternehmen und Friedhofsgärtnereien regte, schlug die Stadtverwaltung der Politik vor, die Entscheidung zu vertagen.

Bis zum Frühjahr soll es nun einen runden Tisch geben, zu dem die Unternehmen von der Stadt eingeladen werden. Auch Vertreter aus den Stadtratsfraktionen werden an dem Gespräch teilnehmen. Über das Konzept ist in den vergangenen dreieinhalb Jahren im Ausschuss mehrfach öffentlich diskutiert worden. Die Stadt hat dabei das Planungsbüro "PlanRat" aus Kassel zu Rate gezogen. Gleichwohl schien das Interesse der betroffenen Bestattungs- und Gartenbauunternehmen bis jetzt vergleichsweise gering gewesen zu sein. Denn, so berichtete die Leiterin des zuständigen Grünflächenamtes, Patricia Schürmann, sei eine solche Gesprächsrunde in der Vergangenheit aus mangelndem Interesse der Unternehmen nicht zustande gekommen. Kritik am Konzept sei inzwischen auch aus den Reihen der Kirchen gekommen, berichtete der Technische Beigeordnete Stephan Kahl. Auch sie werden nun zur Teilnahme am runden Tisch gebeten.

Aus Sicht der Stadt ist die Umsetzung des Konzepts durchaus dringlich. Denn es berücksichtigt vor allem die in den vergangenen Jahren geänderte Nachfrage nach Bestattungsformen und Grabstellen. Immer mehr Angehörige wünschen sich für ihre Verstorbenen Urnengräber. Der Trend geht zu pflegearmen oder pflegefreien Grabstellen. Dem will die Stadt Rechnung tragen. Vorhandene Erweiterungsflächen - etwa auf dem Friedhof an der Berliner Allee - sollen zunächst nicht mehr belegt werden. Die Stadt will vorrangig auf den Hauptflächen entstehende Lücken schließen und dort neue Angebote machen. Wichtig aus Sicht der Stadt: Das jetzt erstellte Konzept für den Hauptfriedhof an der Berliner Allee ist nicht 1:1 auf die Ortsteilfriedhöfe in St. Hubert und Tönisberg übertragbar.

(rei)
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