Stadt Kempen Rathaus mit öffentlichem Bücherschrank

Stadt Kempen · Kaum war er eingerichtet, fand er schon reichlich Nutzer - der öffentliche Bücherschrank im Foyer des Rathauses direkt vor der Servicestelle. Dort, wo früher Steuerformulare und Broschüren auslagen, stehen nun Bücher. Die FDP-Fraktion hatte im Kulturausschuss im vergangenen November einen solchen Bücherschrank vorgeschlagen, den es schon in vielen Städten gibt.

 Charlotte mit ihrer stolzen Mutter Jennifer Laak.

Charlotte mit ihrer stolzen Mutter Jennifer Laak.

Foto: hospital

Das Prinzip ist ganz einfach: Wer möchte, kann sich dort mit Büchern bedienen. Im Idealfall bringt er selbst ein Exemplar aus dem heimischen Bücherregal mit und tauscht damit. Mittlerweile stehen die Bücher im Rathaus schon teilweise in zweiter Reihe, freut sich Initiator Helmut Möller. Er hat sich die Mühe gemacht, schon einmal ein wenig nach Genres zu sortieren. Romane und Krimis sind am häufigsten vertreten, aber es gibt auch Sach- und Kinderbücher.

 Sie präsentieren den Bücherschrank (v.l.): Dr. Elisabeth Friese, Volker Rübo, Heike Höltken, Renate Schmitz und Helmut Möller.

Sie präsentieren den Bücherschrank (v.l.): Dr. Elisabeth Friese, Volker Rübo, Heike Höltken, Renate Schmitz und Helmut Möller.

Foto: Kaiser

Schaut man quer durch, findet sich eigentlich für jeden Lesegeschmack etwas. Auch Bürgermeister Volker Rübo und Kulturamtsleiterin Dr. Elisabeth Friese wurden schon beim ersten Durchsehen fündig. Ein zufällig vorbeikommender Mitarbeiter der Stadtverwaltung erzählte, dass auch er bereits Bücher ausgewählt habe.

Die gespendeten Bücher sollen noch ansehnlich sein, nicht zu sehr zerlesen oder vergilbt. Eine Duden-Ausgabe von 1996 hat dort wegen Überalterung nun wirklich nichts zu suchen. Aber es gibt auch witzige Funde: So fand sich beim Stöbern in einem alten Gartenbuch noch ein handgeschriebener Zettel. Also sollte man, bevor man etwas aus seinem eigenen Bestand ins Rathausfoyer bringt, vielleicht mal kurz durchblättern ob sich nicht zwischen den Seiten noch ein Liebesbrief befindet. Das Kulturamt bittet darum, nicht gleich ganze Kisten mit alten Büchern vor den Schrank zu stellen. Diese nehmen karitative Organisationen gerne für Flohmärkte, um damit ihre Arbeit zu finanzieren. Außerdem wird regelmäßig durchgesehen, welcher Art die Bücher sind, die dort hingestellt werden. Das war nämlich die größte Befürchtung im Kulturausschuss, dass es da unliebsame Überraschungen geben könnte.

(sr)
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