Kempen Rennradunfall: Hennes Junkermann schwer verletzt

Kempen · Die 81 Jahre alte Radsportlegende stürzte gestern Vormittag mit dem Rad und liegt nun im Krankenhaus.

 Hennes Junkermann sitzt auch mit über 80 noch im Rennradsattel.

Hennes Junkermann sitzt auch mit über 80 noch im Rennradsattel.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Die aus St. Tönis stammende und in Krefeld lebende Radsportlegende Hennes Junkermann hat sich gestern bei einem Unfall in Krefeld schwer verletzt. Der 81-Jährige war mit den Rennrad unterwegs. Wie die Polizei vermutet, soll er auf der Moerser Straße mit dem Rad offenbar an den Bürgersteig gestoßen sein. Dabei stürzte er und zog sich schwere Verletzungen zu, die nun im Krankenhaus behandelt werden.

Hennes Junkermann gehörte Ende der 1950er- und Anfang der 1960er-Jahre zu den besten Radrennfahrern der Welt. Auch heute noch bringt er es auf rund 500 Kilometer in der Woche, fährt bis zu 24 000 Kilometer im Jahr. Das Durchhalten und die harte Arbeit für den Erfolg kennzeichnen seine Karriere.

1955 begann er seine Profikarriere. Allein acht Mal nahm Junkermann an der Tour de France, dem schwersten Radrennen der Welt, teil - eine Etappe gewann er nie, Platz vier der Gesamtabrechnung ist sein bestes Ergebnis. Neun Starts stehen bei der Tour de Suisse (zwei Mal gewann er dort), fünf bei der Deutschland-Rundfahrt und jeweils vier bei der Spanien-Rundfahrt und beim Giro d'Italia zu Buche, an 19 Weltmeisterschaften nahm er teil. Und an sein letztes Rennen hat er gleich zwei besondere Erinnerungen. Einmal war er mit Weltmeister Rik van Looy auf und davon gefahren, ein Platz ganz vorne im Klassement winkte. Doch bei einer Verpflegungskontrolle fehlte sein Begleitfahrzeug, weil es falsch eingewiesen war. Vor Hunger musste er das Rennen aufgeben. 1962 galt er bei der Tour de France als einer der Favoriten auf den Sieg. Bei der 14. Etappe von Luchon nach Carcassonne, musste er zum ersten Mal in seiner Karriere bei einer Rundfahrt aufgeben. In der Nacht zuvor hatte er sich gut 20 Mal übergeben müssen, war zweimal bewusstlos zusammengebrochen. Er schiebt dies aufs Essen: "Hätt ich misch doch dä Fisch nit gejesse" - dieses Zitat von Junkermann wurde legendär und machte ihn fast genauso bekannt wie seine sportlichen Erfolge.

(oli)
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