Stadt Kempen Rita Ulschmid führt die CDU in Kempen
Stadt Kempen · Die 53 Jahre alte Stadtverordnete aus Tönisberg wurde bei der Mitgliederversammlung zur Nachfolgerin von Parteichefin Eva Theuerkauf gewählt. Die CDU Kempen sieht sich nach der Kommunalwahl weiter gestärkt.
Für Rita Ulschmid ist die Sache klar. Die Tönisbergerin wird künftig ihren politischen Blick wesentlich stärker auf die gesamte Stadt Kempen richten müssen, will sie als neue Parteivorsitzende der Christdemokraten in der Thomasstadt Akzente setzen. Das versprach die 53 Jahre alte Bürokauffrau und Mutter von zwei erwachsenen Kindern dann auch den etwa 90 Parteifreunden, die am Donnerstagabend ins Kolpinghaus gekommen waren. Sie setzt auf den Teamgeist in dem ebenfalls in weiten Teilen personell erneuerten Vorstand. Von dem Hinweis, stärker jüngere Mitglieder in die Verantwortung einzubinden, bleibt bei genauer Betrachtung des Personaltableaus vor allem bei den Beisitzern nicht allzu viel. Denn etliche der Neuen im Vorstandsteam bewegen sich bereits aufs Rentenalter zu. Aber das ist ein allgemeines Phänomen: Ehrenamtliches kommunalpolitisches Engagement ist eben sehr zeitintensiv und muss mit Beruf und Familie vereinbart werden.
Abschied nahm Eva Theuerkauf nach vier Jahren als Parteivorsitzende. Die St. Huberterin, die kürzlich zur Präsidentin des Rheinischen Landesverbandes Gartenbau gewählt worden ist, betonte, dass ihre Entscheidung, nicht mehr für den Parteivorsitz zu kandidieren, erst im Mai gefallen sei und nicht bereits vor Jahresfrist. Sie sei stolz auf die Bilanz ihrer Amtszeit, sagte sie. Immerhin hat die CDU in Kempen unter der Vorsitzenden Theuerkauf bei sämtlichen Wahlen Erfolge einfahren können, zuletzt wurden bei der Kommunalwahl im Mai sämtliche Wahlkreise in der Thomasstadt gewonnen. Die CDU sei nicht für politische Schnellschüsse zu haben, die Bürger wollten verlässliche Aussagen haben. Und die bekämen sie von der Union, betonte Eva Theuerkauf. Bürgermeister Volker Rübo (CDU) und Kreisparteichef Dr. Marcus Optendrenk dankten ihr für die geleistete Arbeit.
Das tat auch die mit fast 99 Prozent der Stimmen neu gewählte Vorsitzende Rita Ulschmid. Sie möchte an die erfolgreiche Arbeit ihrer Vorgängerin anknüpfen. Es gelte, die Stadt Kempen als attraktiven Standort für Wirtschaft und Handeln zu sichern und die Entwicklung als familienfreundliche Stadt weiter zu fördern.
Als Gast der sehr harmonisch verlaufenen Parteiversammlung war Kreisdirektor Dr. Andreas Coenen nach Kempen gekommen. Er dankte den Parteifreunden für ihre Stimmen zu seiner Nominierung als CDU-Kandidat für die Landratswahl im September 2015. Er bat um Unterstützung im Wahlkampf. Der Kreisdirektor und Kulturdezernent des Kreises sprach auch wichtige Themen an, bei denen der Kreis und die Stadt Kempen eng zusammenarbeiten. So sei er in vertrauensvollen Gesprächen mit Bürgermeister Rübo über die Zukunft der Kempener Burg. "Wir als Kreis werden einer attraktiveren neuen Nutzung der Burg nicht im Wege stehen", betonte Coenen. Bei der Diskussion um neue Nutzungsmöglichkeiten sei vorstellbar, auch die Bürger in den Prozess einzubeziehen.
Coenen unterstützt den Wunsch der Kempener CDU, das Autokennzeichen "KK" wieder zuzulassen. Eine Entscheidung darüber soll in der Sitzung des Kreistages im Dezember fallen. Die Signale aus den Kreistagsfraktionen sind dazu positiv. Coenen sprach das Kempener Berufskolleg an. Hier habe der Kreis als Träger der Einrichtung in den vergangenen Jahren viel Geld in Modernisierung und Ausbau gesteckt. Dies seien wichtige Investitionen in die Bildung. Sie sicherten auch Kempens Stellung als Schulstadt.
Die Vorstandswahlen brachten für die Kandidaten teilweise sehr beachtliche Ergebnisse. Mit 100 Prozent Zustimmung erzielte die alte und neue Schatzmeisterin Steffi Beyss das beste Ergebnis des Abends. Der Parteivorstand wurde einstimmig entlastet. Der Kempener CDU-Stadtverband hat derzeit 455 Mitglieder. Er ist damit der drittstärkste auf Kreisebene hinter den Stadtverbänden Viersen und Willich.
