Stadt Kempen Rosenmontagszug mit Umwegen

Stadt Kempen · Bei der Zugversammlung im Kolpinghaus erläuterte der Kempener-Karnevals-Verein das Programm für die tollen Tage Anfang Februar. Baustellenbedingt muss der Rosenmontagszug einen anderen Weg nehmen.

 Der Engpass an der Baustelle verhindert, dass der Kempener Rosenmontagszug auch über die Peterstraße geführt werden kann. Einige Gastwirte sind sauer. Stadt und KKV sehen aber aus Sicherheitsgründen keine Alternative.

Der Engpass an der Baustelle verhindert, dass der Kempener Rosenmontagszug auch über die Peterstraße geführt werden kann. Einige Gastwirte sind sauer. Stadt und KKV sehen aber aus Sicherheitsgründen keine Alternative.

Foto: Kaiser

"Kempen ist anders - im Karneval." Das wurde bei der sehr gut besuchten Zugversammlung des Kempener-Karnevals-Vereins (KKV) am Donnerstagabend wieder einmal deutlich. Da gleichzeitig die Ratssitzung stattfand, konnte die Stadtverwaltung keinen kompetenten Vertreter entsenden. Das bedeutete gleichzeitig, dass sich der KKV mit drei Ex-Prinzen am Vorstandstisch allein gegen Kritik wehren musste, die bereits im Vorfeld der Versammlung mit Blick auf den Zugweg und das Sicherheitskonzept laut geworden war. Doch der KKV-Vorstand meisterte die Aufgabe souverän.

Es waren vor allem Wirte der Peterstraße, die nicht locker ließen, Kritik übten - mal sachlich, mal unsachlich - und einfach nicht wahrhaben wollen, dass der närrische Lindwurm am Rosenmontag 2016 wegen der Baustellen nicht über die Peter- und die Judenstraße ziehen wird. KKV-Präsident und Geschäftsführer Heinz Börsch machte ebenso wie der Vorsitzende Heinz Kox deutlich, dass man als Karnevalsverein "nicht am Sicherheitskonzept der Stadt rütteln kann" und dass das Konzept in Kempen "noch ganz erträglich" sei. Es gebe auch andere Städte, die deutlich schärfere Konzepte vorschreiben würden. Der KKV-Vorstand wies unter anderem darauf hin, dass es deshalb beispielsweise in Vorst keinen Nelkensamstagszug mehr gibt. Nach dem Love-Parade-Unglück in Duisburg ist vieles anders geworden: Die Sicherheit von Zugteilnehmern und Zuschauern hat seitdem auch im Karneval absoluten Vorrang. Das erfuhren auch diejenigen Zugteilnehmer, die sich nach den Auflagen für den Wagenbau interessierten. Auch dabei sind dem KKV die Hände gebunden. In den Gesprächen mit der Stadtverwaltung habe stets "das Sicherheitskonzept Priorität gehabt", sagte Zugleiter Theo Balters.

Der KKV ging ins Detail: Der Zug am Rosenmontag (8. Februar) beginnt um 12.11 Uhr unter dem altbewährten Motto: "Kempsche Jecke trecke." Der KKV wird gegenüber dem letzten Zug vor drei Jahren sein Wurfmaterial um ein Drittel reduzieren. Techno-Musik ist verboten, die Lautstärke der Musik auf den Wagen darf einen gewisse Lautstärke nicht überschreiten. Es gibt ein Glasverbot auf den Wagen und im Zug. Es dürfen keine Sirenen geschaltet werden. Toiletten werden aufgestellt, ebenso Container für den Abfall. Heinz Börsch bat die Zugteilnehmer, auch selbst auf die Sauberkeit zu achten, denn die Stadt Kempen übernehmen noch die Reinigungskosten nach dem Zug. In Krefeld sei das bereits anders, so Börsch weiter, denn dort lehne die Stadt das ab. Die Karnevalisten müssten fürs Saubermachen selbst zahlen.

KKV-Präsident Börsch hält auch das Sicherheitskonzept in Kempen für "überschaubar", weil in den zurückliegenden Jahren "auch nichts passiert" sei. Aus Sicherheitsgründen ist der gesamte Zug vernetzt. Die Zugteilnehmer können alle wichtigen Details zum Zug, zum Wagenaufbau auf der Homepage des KKV (www.kempener-karnevals-verein.de) nachlesen.

Bis zum 19. Januar haben diejenigen Narren, die am Zug teilnehmen wollen, noch die Möglichkeit, sich bei Theo Balters (Breite Straße 75, 47906 Kempen) anzumelden. Ein Dutzend Anmeldungen liegt vor und rund 40 Anrufe hatte Theo Balters bisher. Er rechnet damit, dass es einen Boom bei den Anmeldungen zu Beginn des neuen Jahres geben wird. Übrigens: Der Prinzenwagen ist sozusagen fertig. Er muss nur noch zusammengebaut werden.

(mab)
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