Stadt Kempen Rübo erinnert an den Besuch von Nachfahren der Familie Hirsch

Stadt Kempen · Bürgermeister Volker Rübo hat eine Ansprache an der Stele am Rathausturm gehalten.

 Vor dem Kempener Rathaus am Buttermarkt gedachten Bürger am Freitagabend der Opfer des Nazi-Terrors aus der Thomasstadt.

Vor dem Kempener Rathaus am Buttermarkt gedachten Bürger am Freitagabend der Opfer des Nazi-Terrors aus der Thomasstadt.

Foto: L�bke, Kurt

Es waren am Freitagabend sehr viele Menschen, die sich zum stillen Gedenken an die Kempener Opfer des Holocaust an der Stele am Rathausturm versammelten. Jedes Jahr lädt die Stadt zu dieser kurzen Veranstaltung auf dem Buttermarkt vor der offiziellen Gedenkfeier des Kreise ein. Rund hundert Besucher mögen da gewesen sein, darunter auch viele Vertreter der Parteien sowie der Kirchen.

Bürgermeister Volker Rübo wies darauf hin, dass der kürzlich verstorbene Altbundespräsident Roman Herzog den Tag 1996 eingeführt hatte. Er habe immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig dieser Tag des Erinnerns und Gedenkens sei. An 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und setzten damit dem furchtbaren Leiden tausender Menschen ein Ende.

Rübo erklärte, dass es in Kempen neben der Stele am Rathaus vielerlei Orte des Erinnerns an die jüdischen Mitbürger gibt. So das Mahnmal an der Umstraße und nun auch an verschiedenen Stellen in der Innenstadt die Stolpersteine. Sehr beeindruckt sprach der Bürgermeister vom Treffen mit Nachfahren der Familie Hirsch, die nach Kempen kamen, als die Stolpersteine für ihre Angehörigen vor dem Kolpinghaus an der Peterstraße gelegt wurden. Das Treffen habe ihn berührt, sagte er. Denn sie freuten sich, nun einen Ort für ihre Trauer und Erinnerung zu haben, berichtete Rübo. Nur Dank der Hilfe des befreundeten Möbelhändlers und Schreiners Renkes hatten sie überleben können. Der Kontakt zueinander ist nie abgerissen und so kamen Nachfahren der Kempener Familie Hirsch sogar aus Übersee aus diesem Anlass in die Thomasstadt.

Rübo erinnerte auch daran, dass vor 75 Jahren bei der Wannsee-Konferenz in kürzester Zeit die Massentötung sämtlicher in Europa lebender Juden beschlossen wurde, woraufhin die tödliche Maschinerie in Gang gesetzt worden war.

Anschließend verlas Rübo die Namen der ehemaligen jüdischen Bürger und den Text der Stele. Dazu legten die Besucher Rosen vor das Mahnmal. Viele verneigten sich dabei. Untermalt wurde dies mit ruhiger Klarinettenmusik von Dr. Herbert Holtemeyer.

(sr)
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