Comedian Sascha Grammel in der Eissporthalle Sascha lässt die Puppen tanzen

Gemeinde Grefrath · Rund 3100 Menschen kamen am Samstagabend nach Grefrath. Bauchredner und Comedian Sascha Grammel aus Berlin gastierte mit seinem Programm "Ich find's lustig" in der Eissporthalle. Bei vielen Besuchern flossen die Lachtränen.

 Sascha Grammel fand's lustig, da waren die Besucher ganz auf seiner Seite. Sie kamen aus dem Lachen nicht heraus.

Sascha Grammel fand's lustig, da waren die Besucher ganz auf seiner Seite. Sie kamen aus dem Lachen nicht heraus.

Foto: kurt Lübke

Der große Parkplatz vor der Eissporthalle an der Stadionstraße reicht nicht aus. Viele Gäste müssen auf der eigens dafür geöffneten Außenbahn parken, wo im Winter die Schlittschuhläufer unterwegs sind. Schon bei der Anfahrt bilden sich lange Staus. Aus den Niederlanden und dem Ruhrgebiet, aus Mönchengladbach, Düsseldorf, Düren und Neuss sind die Menschen nach Grefrath gekommen, um Sascha Grammel zu erleben. Seit das Fernsehen das Soloprogramm "Hetz mich nicht" vor fünf Jahren übertragen hat und der Berliner Bauchredner bei "Verstehen Sie Spaß?" und "Frag doch mal die Maus" aufgetreten ist, hat der 42-Jährige seinen Bekanntheitsgrad verzigfacht. Genau 3162 Menschen, vom Grundschüler bis zum Senior, kamen am Samstagabend in die Eissporthalle, um Grammel und sein neuestes Programm "Ich find's lustig" zu sehen.

Dass der Großteil aus eingefleischten Fans besteht, ist spätestens in dem Moment klar, als Grammel nach und nach seine Puppen auftreten lässt. Besonders die Schildkröte "Josie" hat einen festen Platz in den Herzen der Anhänger. Ein entzücktes "Ohh" geht durch die Reihen, als sie ihren großen Auftritt hat. Bauchredner Grammel stattet "Josie" mit einer süßen Stimme aus und spielt mit ihrer unendlichen Langsamkeit und ihrer Naivität. Anders als der "Adlerfasan Frederic" oder der Außerirdische "Herr Schröder" veräppelt "Josie" den Bauchredner nicht in einer Tour. Dennoch gibt es auch mit ihr viel zu lachen.

Überhaupt schafft Grammel es hervorragend, Running-Gags - etwa über seine Frisur ("Sieht aus wie ein Teppich") - in sein Programm einzubauen und mit viel Charme und Humor-Quatsch-Geschichten über Winke-Katzen und Wackel-Dackel zu erzählen. Wie professionell der 42-Jährige ist, zeigte sich auch an der vielfach eingesetzten Technik. Zwei große Bildschirme übertragen die Bühnenshow bis in die letzte Reihe. Es gibt Einspielfilme und eine Stimme aus dem Off, die viel Text übernimmt. Und natürlich bleibt auch bei Licht und Sound nichts dem Zufall überlassen. Sehr zur Freude des heimischen Publikums schafft der Berliner es bei aller Professionalität, einen lokalen Bezug herzustellen. So baut er das vom Publikum vorgeschlagene Wort "Äppelschlach" ins Programm ein und lässt seine Puppen das "Orakel von Grefrath" spielen. "Puppet-Comedy" nennt Sascha Grammel sein Tun und tatsächlich nehmen die lustigen Dialoge mit den verschiedenen Handpuppen - manchmal reicht auch eine Socke - einen breiten Raum ein. Aber der Bauchredner kann noch mehr. In seinem neuen Programm zeigt Grammel auch ein paar Zaubertricks. Bereits in den 1990er Jahren hat der Berliner, der bereits als Kind im "Magischen Zirkus" mitgewirkt hat, ein Zaubertrio gegründet, das zahlreiche Auszeichnungen bekam.

Neben all seinen Talenten ist es aber wohl auch die sympathische Art, mit der Sascha Grammel durch die Show führt. Dass seine Puppen sich immer wieder über ihn lustig machen dürfen und er offensichtlich über sich selbst lachen kann, verstärkt diesen Eindruck noch. Nach der fast dreistündigen Show sind sich alle einig: "Wir fanden's lustig!"

(WS03)
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