Kreis Viersen Schaulustige bringen sich selbst in Gefahr

Nicht nur die Problematik der Schaulustigen, die bei Unfällen zum Handy greifen und fotografieren oder filmen, nimmt zu. Frank Kersbaum, der Leiter der Viersener Feuerwehr, kann sich über das Verhalten von Menschen bei Unfällen nur wundern.

"Immer wieder sind wir darüber entsetzt, wie nah sich die Personen dem Unfallort oder dem Brandherd nähern, und sich somit selbst in einen Gefahrenbereich begeben und nicht selten auch die Einsatzkräfte behindern", sagt Kersbaum.

Werden diese Personen vom Rettungspersonal angesprochen, sind respekt- und verständnislose Kommentare zu hören - zum Beispiel, dass dann doch bitte entsprechend abgesperrt werden könnte. Doch selbst bei durchgeführten Absperrungen der Polizei kleben manche Menschen genau an diesen Linien, um nur bloß nichts vom Unfalleinsatz zu verpassen.

"Es kann nicht angehen, dass Feuerwehrleute vorweg die Einsatzstelle absichern und sich so erst einmal einen eigenen publikumsfreien Arbeitsbereich verschaffen müssen, bevor sie in den eigentlichen Einsatz gehen", sagt Kersbaum.

Er kann sich das Verhalten nur so erklären, dass die Menschen bei den nicht alltäglichen Erlebnissen live dabei sein wollen, um später berichten zu können, was sie gesehen haben - und um sagen zu können, dass sie dabei gewesen sind. "Letztlich gab es den Fall, dass ein Erwachsener mit seinen Kindern, genau gegen die Windrichtung stehend, so nah wie möglich einen Brandherd aufsuchte und eine Rauchgasvergiftung provozierte", berichtet Kersbaum.

Von der Feuerwehr angesprochen, dass er sich und seine Kinder gefährde, weil alle Rauchgas einatmen würden, kam keine Reaktion von ihm.

(tre)
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