Gemeinde Grefrath Schluss mit Eiszeit - der Frühling kommt

Gemeinde Grefrath · Das Eis verschwindet aus dem Grefrather Eissport- und Eventpark. Damit alles vollständig abtaut, wird kräftig geheizt. Am Samstag ist die Halle trocken. Auf dem Betriebshof wachsen derweil die Eisberge.

 Hallenwart Roland Lenzen sorgt dafür, dass Ecken und Kanten vom Eis befreit werden.

Hallenwart Roland Lenzen sorgt dafür, dass Ecken und Kanten vom Eis befreit werden.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Über die 30 mal 60 Meter große Inneneislauffläche des Grefrather Eissport- und Eventparks rattern die beiden Eismaschinen mit Getöse. Übertroffen wird deren Geräuschpegel allerdings bei weitem vom Bandenhobel, den Hallenwart Hartmut Lennackers, versehen mit Ohrenschutz, an der Bande der Eislauffläche entlang schiebt.

 Während in der Halle das Eis abgebaut wird, wachsen auf dem Außengelände die Berge. Die sind aber auch bald verschwunden.

Während in der Halle das Eis abgebaut wird, wachsen auf dem Außengelände die Berge. Die sind aber auch bald verschwunden.

Foto: wolfgang kaiser

Allerdings dreht sich diesmal bei den Arbeiten nichts um die optimale Eiserhaltung, sondern vielmehr um das Gegenteil "Wir eisen ab", berichtet Veranstaltungsfachwirt Jan Lankes vom Eventmanagement. Seit Sonntagabend um 18.30 Uhr laufen die Kühlaggregate nicht mehr, damit die Eisschicht anfängt zu tauen. "Heute morgen haben wir dann um 7.30 Uhr angefangen, die rund fünf Zentimeter dicke Eisschicht abzueisen. Bis heute Spätnachmittag werden wir damit beschäftigt sein", sagt Lennackers.

Besonders resistent sind dabei die Ecken. Dort laufen die Schlittschuhläufer weniger und dementsprechend hart und dick ist in diesen Bereichen die Eisfläche. Da immer nur ein bis zwei Millimeter Eis abgeschnitten werden, dauert es dort besonders lange. So ziehen die beiden Hallenwarte Jürgen Heußen und Helmut Gorgs mit den Eismaschinen in den Ecken kontinuierlich verstärkt ihre Kreise. "Sie werden fürs Karussell fahren bezahlt", scherzt Lennackers. Er selber entfernt das Eis an den Banden mit dem Bandenhobel. Dies ist notwendig, da man mit den Maschinen nicht so dicht herangefahren kann, um auch die Eiskanten, die sich die Banden hochziehen und dort festgefroren sind, mit zu entfernen.

Während Lennackers bis auf den Betonboden herunterschneidet, holen die beiden Eismaschinen das Eis nicht bis auf die Betonfläche herunter. Das würde die gehärteten Stahlmesser der Maschinen zerstören. Eine knapp ein Zentimeter dicke Eisschicht bleibt stehen. "Wenn wir heute Abend soweit fertig sind wird die Halle geheizt. Das letzte Eis schmilzt. Das Schmelzwasser ziehen wir im Anschluss mit den Schiebeschildern ab", erklärt Lennackers. Danach bläst die Heizung weiter warme Luft in die Halle, damit sie hundertprozentig trocknet. Eine Angelegenheit, die bis Samstag dauern wird.

Das Abeisen auf den Außenanlage gestaltet sich weniger arbeitsintensiv. Um Außenzelt und -ring vom Eis zu befreien, wird einfach die Kühlung abgeschaltet. Je nach Witterung schmilzt das Eis schneller oder langsamer und das Wasser fließt ganz normal ab. Während das Eis in der Halle weniger wird, wachsen die Eisberge auf dem Betriebshof und das sogar in Farbe. Die Eisberge schillern nämlich rötlich und bläulich. Die Farbe stammt von den Eishockey- Spielfeldmarkierungen, die zusammen mit dem Eis abgeschnitten werden. "Das ist völlig unbedenklich, bei der Farbe handelt es sich nämlich um rote und blaue Wasserfarbe, die wir beim Aufeisen mit ins Eis einbringen", erklärt Lennackers. So können die Eisberge draußen auch in aller Ruhe abtauen. Es sind keinerlei Reinigungsvorgänge nötig, da es sich um reines Wasser ohne irgendwelche chemischen Zusätze handelt. Immer wieder fahren die Eismaschinen auf den Betriebshof und leeren ihre Tanks mit dem abgeschabten Eis. "Während die Halle trocknet, bauen unsere Hallenwarte schon die Bandenscheiben ab und nehmen erste Reparaturen an den Banden vor. Dazu rückt unser Reinigungsteam für eine Grundreinigung an", sagt Lankes. Nicht zu vergessen sind die Wartungen, die nach dem Enteisen einsetzen. Der vierte Hallenwart Roland Lenzen ist schon mit den ersten Wartungsarbeiten an der Kühlanlage beschäftigt. "Und dann freuen wir uns alle auf unseren Urlaub. Während der Eissaison können wir Hallenwarte nämlich keinen nehmen. Das geht erst, wenn die Saison zu Ende ist", verrät Lennackers.

Auch wenn den Grefrather Eisport- und Eventpark kein Eis mehr ziert, so geht es mit einer Fülle von Veranstaltungen weiter. Am 27. März, 18 bis 24 Uhr, steht die Premiere von "Skate + Dance" auf dem Programm. Dann kommen statt der Schlittschuhe die Inliner zum Einsatz. Für fünf Euro Eintritt kann bei internationaler DJ-Besetzung abgerockt werden.

(tref)
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