Stadt Kempen Segeln auf Dreieckskurs auf dem Königshüttesee

Stadt Kempen · Ein internationaler Treffpunkt von Wassersportlen war jetzt der Königshüttesee in Kempen. Dort wurde die NRW-Landesmeisterschaft im Segeln ausgetragen. Ausrichter war der Segel-Surf-Club Kempen.

 Am ersten Tag der Regatta herrschte Flaute am Königshüttesee. Also beschäftigten sich die Segler bei schönstem Frühlingswetter anderweitig.

Am ersten Tag der Regatta herrschte Flaute am Königshüttesee. Also beschäftigten sich die Segler bei schönstem Frühlingswetter anderweitig.

Foto: Prümen Norbert

Das knatternde Geräusch der Segel im Wind lässt nicht nur die Augen von Jens Krees leuchten. "Gestern hatten wir so gut wie keinen Wind. Der See lag spiegelglatt da. Heute haben wir mit dem gleichmäßigen Wind dagegen ideale Bedingungen für unsere Regatta", erklärte der Süchtelner vom Segel-Surf-Club Kempen, der gerade neben der Slippbahn am Königshüttesee seine eigene Jolle vom Typ Contender startklar macht. Die elf Quadratmeter große Segelfläche ist bereits aufgezogen. Krees hängt den Baum ein und zieht das Trapez zu sich. Ein lautes Hupen schallt über den See. Es ist das Zeichen, dass es noch genau fünf Minuten bis zum Start sind. Joachim Witte vom Segler-Verband NRW greift zum Slippwagen, auf dem die Jolle von Krees liegt und schiebt sie in Richtung Wasser.

Sekunden später ist das 4,88 Meter lange Boot, das in der Mitte gerade einmal eine Breite von 1,35 Meter hat, im Wasser. Krees hängt sich im Trapez ein, um zur Startlinie zu segeln. An imaginären Linie zwischen dem Startboot und der Boje mit der orangen Fahne kreuzen schon mehr als 20 Contender, um sich in eine optimale Startposition zu bringen. Ein weiteres Hupen erklingt - noch eine Minute bis zum Start. Für den Niederländer Gert van der Mast, der gerade mit seinem Contender an der Slippbahn angekommen ist, wird es knapp. Aber jeder Handgriff sitzt, zumal er Hilfe erhält. Rieke Hannes lässt die Jolle mit ins Wasser. "Ich kann heute leider nicht mitsegeln, da ich einen Bänderriss habe", erzählt die Aachenerin mit etwas Wehmut in der Stimme. Dafür hält sie ihrem Freund auf dem See die Daumen.

 Erst am zweiten Tag des Regatta-Wochenendes konnten die Segler ihre Meisterschaft austragen.

Erst am zweiten Tag des Regatta-Wochenendes konnten die Segler ihre Meisterschaft austragen.

Foto: Norbert Prümen

Am Startboot geht indes die Signalflagge runter. Der Start ist eingeläutet. Auf dem sich kräuselnden Wasser, das im Sonnenschein glitzert, gehen die Contender nach vorne. Segler hängen knapp über dem Wasser in den Trapezen und kreuzen gegen den Wind, der schräg von vorne kommt. Auch der verspätete Niederländer ist im Wasser. "Solange er es schafft, in dem vorgeschriebenen Zeitfenster nach dem eigentlichen Start noch ordnungsgemäß über die Startlinie zu segeln, kann er noch am Wettkampf teilnehmen", erklärt Jürgen von Kampen, der als Segler zu den Beobachtern der Regatta zählt.

Das vergangenene Wochenende stand am Königshüttesee zwischen Kempen und St. Hubert ganz im Zeichen der offenen NRW-Landesmeisterschaft im Segeln. Seit 2011 organisiert der Segel-Surf-Club Kempen die Veranstaltung, der im Rahmen der "Drahtseilakt"-Regatta ausgetragen wird. Wobei sich das Drahtseil auf das Trapez bezieht, an dem jeder einzelne Segler auf dem Contender hängt. In diesem Jahr gingen insgesamt 26 Teilnehmer an den Start, die aus ganz NRW sowie den Niederlanden und Belgien kamen.

Auf dem Wasser liegen die Contender derweil noch eng als Gruppe zusammen, als es um die erste gelbe Tonne im Wasser geht, die einen der Wendepunkt vorgibt. "Die Teilnehmer segeln Dreieck und Leberwurst", sagt Witte. Dabei bezieht er sich auf die Form des Segelkurses, der einmal als Dreieck um die Tonnen im Wasser führt und einmal wie eine Wurst aussieht.

Auf dem Wasser wird es indes laut. Der Vorfahrtsruf "Raum" ist zu hören. An den gelben Wendepunkten ist es etwas eng geworden, und die Segler machen durch den Ruf deutlich wer Vorfahrt hat. Langsam, aber sicher splittet sich das Feld auf. Besucher am Rande des Sees schirmen die Augen gegen die Sonne ab, um das Geschehen auf dem Wasser besser verfolgen und die Nummern auf den Segeln erkennen zu können. Schließlich will man wissen, wer vorne liegt. Bei Windstärken von zwei bis drei und Sonnenschein ist es Segelvergnügen pur, sowohl für die Sportler selber als auch für die Zuschauer.

(tref)
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