Interview Heinz Panzer Sorge um Fortbestand des Museums

Gemeinde Grefrath · Der Verkauf des Oedter Rathauses und des DRK-Gebäudes ist beschlossen. Hier sind Museum und Archiv des Heimatvereins untergebracht. Ein Gespräch mit dem Vorsitzenden Heinz Panzer.

Sie waren bei der Ratssitzung, in der der Beschluss zum Verkauf fiel. Wie haben Sie als Vorsitzender des Heimatvereins diesen Beschluss erlebt ?

Panzer Wir sehen das sehr, sehr kritisch. Das Museum ist jetzt 25 Jahre alt. Wir haben lange, sehr lange darum gekämpft, wie auch um die Archivräume. Wir haben keine anderen adäquaten Räume. Ein Museum kann man nicht einfach in eine leerstehendes Ladenlokal verlegen. Viele Funde aus der Burg Uda fanden in unserem Museum Platz, die normalerweise sonst zum Landschaftsverband nach Bonn gehen. Sollte es tatsächlich zum Verkauf kommen, dann wäre das ein ganz bitteres Ende für unser Heimatmuseum. Auch wir mit unseren rund 600 Mitgliedern erfüllen eine soziale Aufgabe und nicht nur andere Vereine. Wir haben eine Museumspädagogin für Kindergärten und Schulen im Einsatz, wir bieten Führungen an und 14 Veranstaltungen verschiedener Art im Jahr.

Was müssten die neuen Räume haben ?

Panzer Zunächst einmal groß genug nüssen sie sein. Unser Museum ist rund 130 Quadratmeter groß. Rund 200 Quadratmeter stehen für das Archiv zur Verfügung. Es gelten besondere Bedingungen für das Museum. Der Raum muss verdunkelt werden können. Die Luftfeuchtigkeit muss unbedingt stimmen. Die darf auf keinen Fall zu hoch sein. Wenn wir Dinge für die Nachwelt erhalten sollen, dann müssen diese Vorgaben ganz sicher eingehalten werden. Ich glaube kaum, dass es in der Schule Räume in dieser Größenordnung für uns geben würde.

Wie beurteilen Sie Ihre Möglichkeiten, was wollen Sie jetzt tun ?

Panzer Unsere Möglichkeiten als Verein sind beschränkt, aber wir werden kämpfen. Wir suchen in Kürze das Gespräch beim Landschaftsverband Rheinland und wir führen am 16.Mai beim Bürgermeister ein erstes Gespräch. Aber man darf uns auch nicht im Regen stehen lassen. Uns bereitet diese Situation viele Kopfschmerzen. Man sollte noch einmal die Möglichkeit prüfen, ob man nicht die oberen Etagen als Wohnungen vermieten kann und den Ratssaal und unser Museum nicht doch erhalten kann.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE MICHAEL BUSCH.

(mab)
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