Stadt Kempen Sozialdemokraten stellen sich neu auf

Stadt Kempen · Der Kempener SPD-Ortsverein will stärker ins öffentliche Bewusstsein treten. Die regelmäßigen Bürgersprechstunden im Parteibüro in St. Hubert sind ein erster Schritt. Vorstand und Fraktion wollen Problemlagen klarer benennen.

 Der neue Vorstand des Kempener SPD-Ortsvereins mit der Landtagskandidatin Tanja Jansen (3.v.l.) und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Udo Schiefner (rechts): Jürgen Pascher, Stefan Kiewitz, Jörg Engeln, Andreas Gareißen, Birgit Halbach sowie Günter Gomann (v.l.n.r.).

Der neue Vorstand des Kempener SPD-Ortsvereins mit der Landtagskandidatin Tanja Jansen (3.v.l.) und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Udo Schiefner (rechts): Jürgen Pascher, Stefan Kiewitz, Jörg Engeln, Andreas Gareißen, Birgit Halbach sowie Günter Gomann (v.l.n.r.).

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Kempener SPD will sich künftig sowohl innerhalb als auch außerhalb der Partei neu aufstellen. Das machten der wieder gewählte Vorsitzende Jürgen Pascher sowie sein Vize, der Fraktionsvorsitzende Andreas Gareißen, am Donnerstagabend bei der Mitgliederversammlung in der Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt (Awo-Treff) am Spülwall deutlich.

Pascher setzte seinen Bericht unter das Motto, man müsse gemeinsam etwas bewegen. Und da sei man bereits auf einem guten Weg, das hätten die Veranstaltungen der Partei im vergangenen Jahr gezeigt. Er nahm das bekannte Merkel-Zitat "Wir schaffen das" auf: "Wenn nicht jetzt, wann dann" und sagte, dass man sich darauf besinnen müsse, als reiche Wirtschaftsnation auch in der Verantwortung zu stehen.

Innerhalb der Partei möchten sowohl Pascher als auch Gareißen das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Das neu gestaltete Parteibüro am Hohenzollernplatz in St. Hubert wird gut angenommen. Alle 14 Tage findet dort seit Juni eine Bürgersprechstunde statt. Diese erfreut sich regen Zuspruchs, nicht nur von Parteimitgliedern, berichtete Pascher. Fraktionsmitglieder stehen hier jeweils zu verschiedenen Fragen Rede und Antwort.

Auch will die Partei nun verstärkt in die Öffentlichkeit gehen. Es gab Treffen auf dem Wartsberg in Tönisberg oder im Hagelkreuz. Gestern Abend fand wieder einen Martinsempfang zum Austausch mit Ehrenamtlichen statt. Innerhalb der Partei soll die Mitgliederbetreuung verstärkt werden. Deshalb wurden am Donnerstag zunächst nur zwei Beisitzer für dieses Thema neu gewählt. Günter Gomann und Jörg Engeln kümmern sich künftig darum. Weitere Beisitzer sollen noch gewählt werden.

Andreas Gareißen rief seine Parteifreunde zu mehr Aktivität auf. Bislang habe die SPD bei vielen Themen immer einen langen Atem bewiesen. Der Fraktionschef erinnerte in diesem Zusammenhang zum Beispiel an die Gesamtschule, die Verwaltungsreform, die Schulsanierung oder die Schaffung von günstigem Wohnraum - alles Themen, die schon vor geraumer Zeit von der SPD angestoßen worden seien, aber jetzt erst so langsam zum Zuge kämen. Gerade in Sachen preiswertem Wohnraum müsse man verstärkt auch mit privaten Eigentümern ins Gespräch kommen. "Denn da brennt's demnächst", meinte Gareißen.

Ein weiteres wichtiges Thema war auch die Zukunft der Burg. Mehr Resonanz aus der Bürgerschaft habe er auf die Diskussionen erwartet, gab Gareißen zu. Die Entscheidung über die Nutzung der Burg und den Verbleib des Archivs, zumindest des Kempener Stadtarchivs, dürfe man dem Kreis nicht allein überlassen. Eine Eignung als zweiter Standort der Stadtverwaötung sah Gareißen jedoch nicht. Das alte Gemäuer biete weder den geeigneten Platz noch entspreche es modernen Erfordernissen einer Verwaltungsnebenstelle.

Gareißen forderte die Parteifreunde auf, mehr zu handeln als bloß zu reagieren. Man solle "ansagen, was in Kempen wichtig ist". Der Informationsfluss der Mitglieder untereinander müsse dazu aber verbessert werden, stellte er durchaus selbstkritisch fest. Zustimmung gab es dafür aus den Reihen der Mitglieder. Probleme gebe es zudem, junge Leute für die SPD zu gewinnen. Auch die Schwachstellen im Öffentlicher Personennahverkehr wurden angesprochen. SPD-Bundestagsabgeordneter Udo Schiefner sicherte seine Unterstützung zu.

(sr)
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