Sandra Marinello holt den Titel

Die Kempener Badminton-Nationalspielerin hat bei den Deutschen Meisterschaften in Bielefeld zusammen mit Birgit Overzier den Titel geholt. Jetzt hofft sie darauf, im Hinblick auf Olympia 2012 in London gute Karten zu haben.

Alle guten Dinge sind vier. Zumindest aus Sicht von Sandra Marinello. Denn nach vier Finalteilnahmen hat sich die 25 Jahre alte Badminton-Nationalspielerin aus Kempen endlich einen Traum erfüllt: den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. An der Seite von Birgit Overzier stand sie jetzt bei dem Turnier in Bielefeld ganz oben auf dem Treppchen, nachdem es in den Jahren von 2004 bis 2006 jeweils zur Vizemeisterschaft im Doppel gelangt hatte.

Dabei standen die Voraussetzungen diesmal eher schlecht. Erst vor gut anderthalb Wochen hat sich die gebürtige Duisburgerin mit ihrer jetzigen Doppelpartnerin zusammengetan – Eingespieltheit sieht anders aus. "Aber wir haben in der Jugend lange Zeit zusammen gespielt, kennen uns daher und ergänzen uns gut", erzählt Sandra Marinello, die auf dem Court als die Temperamentvollere des Duos gilt. Im Turnier selbst war von der mangelnden gemeinsamen Spielpraxis wenig zu spüren. Während des gesamten Turnieres gaben die beiden nicht einen Satz ab und schalteten im Endspiel die starke Paarung Lillie/Köhler aus – letztere unterlag im Finale des Einzelwettbewerbes übrigens der Hülserin Juliane Schenk.

Das Doppel soll jetzt weiter zusammen wachsen – nicht nur im Hinblick auf die Europameisterschaft, die ab dem 9. Februar in Liverpool ausgetragen wird und wo sie für die deutsche Mannschaft antritt, sondern auch auf die Olympischen Spiele 2012 in London. "Das wäre ein Traum, dort mitmachen zu dürfen", schwärmt die angehende Lehrerin für Sport und Französisch.

Gefeiert wurde ihr Titel natürlich auch. Zuerst auf der Rückfahrt nach Mülheim, wo sie gemeinsam mit ihrem Freund wohnt. "Mein Vater hatte 'ne Flasche Sekt im Auto versteckt, die habe ich dann mal geköpft", sagt sie und lacht verschmitzt. "Und mein Freund hat mir ein überdimensionales Poster gebastelt, das jetzt im Wohnzimmer hängt."

Viel Zeit zum weiteren Feiern bleibt ihr nicht: Bereits am Montag stehen Prüfungen in der Uni an, noch am gleichen Abend geht der Flieger gen England. Bis zum 15. Februar wird dort die EM ausgespielt, anschließend ist knapp eine Woche Pause, und dann geht es in Mülheim zu den German Open.

(RP)
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