Stadt Kempen Stadt beschleunigt Bauanträge

Stadt Kempen · Die Kempener Verwaltung will in Zukunft noch schneller Bauanträge bearbeiten. Dazu ruft sie die Architekten und Bauherren auf, möglichst früh mit der Bauaufsicht in Kontakt zu treten. So wie beim Musterbeispiel Absatzzentrale.

Stadt Kempen Das Ziel ist klar: Die Bearbeitungszeit der Bauanträge soll in Kempen weiter gedrückt werden. Um das zu schaffen, will die Verwaltung noch aktiver werden, das Verfahren von ihrer Seite aus offensiver begleiten. "Wir wollen nicht als Bauverhinderer dargestellt werden. Wir sind Dienstleister für Bauherren, damit sie zügig bauen können", sagt Kempens Technischer Beigeordnete Stephan Kahl. Dass dennoch ein anderer Eindruck entstehe und seine Mitarbeiter mitunter erheblich kritisiert würden, liege in der Natur der Sache. "Wir vertreten das Baurecht und müssen deutlich darauf hinweisen, dass einige Dinge rein rechtlich nicht erlaubt sind", sagt Kahl.

Durchschnitt: fünf Monate

Den Prozess aktiver begleiten – darunter stellt sich der Leiter des Kempener Planungsamtes Heinz-Peter Kox vor, dass seine Mitarbeiter schneller von sich aus nachfragen, wenn Unterlagen nachgereicht werden müssen und lange auf sich warten lassen. Denn meist liegt es an fehlenden Formularen, dass der Antrag nicht schneller bearbeitet werden kann, erklärt Kox. Durchschnittlich fünf Monate – und somit laut Verwaltung erheblich kürzer als früher – warten Bauherren derzeit auf grünes Licht aus dem Amt.

"Der Antrag ist aber lediglich einen Monat tatsächlich in Bearbeitung der Stadt Kempen", erklärt Beigeordneter Kahl. Die restliche Zeit warten seine Mitarbeiter zumeist entweder auf Stellungnahmen anderer Behörden, die an dem Verfahren unter Umständen beteiligt sind, oder auf fehlende Unterlagen von Architekten. Daher appelliert Kahl auch an Bauherren und Architekten, möglichst schon im Vorfeld mit der Bauaufsicht in Kontakt zu treten. So könnten alle Fragen geklärt und alle notwendigen Unterlagen in Auftrag gegeben werden.

Als Bespiel für eine besonders gelungene Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Bauaufsicht nennt Kahl ein derzeit am Außenring entstehendes Vorhaben: Der Bauantrag für die Absatzzentrale Niederrhein (AZ) in der Schauteshütte erreichte das Amt am 14. März 2008, und am 30. Juni erging die Baugenehmigung für die gewaltige Halle. Das war möglich, weil die Bauherren bereits bei Aufstellung des Bebauungsplans mit der Bauaufsicht zusammenarbeiteten.

Ob nun aber nur eine Dachgaube genehmigt werden soll oder ein riesiges Gewerbegebäude wie die Absatzzentrale Niederrhein – der Ablauf ist in der Regel immer der gleiche. Wenn alle Formulare beisammen sind, bespricht der zuständige Sachbearbeiter den Fall mit seinen Kollegen. Einmal pro Woche genehmigen die drei Mitarbeiter so durchschnittlich sechs Bauanträge. 270 waren es im gesamten Jahr 2008, genauso viele wie in den beiden Jahren zuvor. 2004 und 2005 waren es rund 300, 2002 und 2003 etwa 350. Frage des Tages

(RP)
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