Stadt Kempen Stadt kauft Bürogebäude für Verwaltung

Stadt Kempen · Grüne und FDP kritisieren das Vorgehen des Bürgermeisters in der Sache und stimmen gegen den Kauf. Der Bedarf wird von allen Parteien anerkannt. Stadt hat Mitspracherecht beim Raumprogramm.

Gegen die Stimmen von Grünen und FDP hat der Haupt- und Finanzausschuss des Kempener Stadtrates am Dienstagabend grünes Licht gegeben für den Ankauf von drei Bürogebäuden, die der Investor Hout auf dem Arnoldgelände an der Schorndorfer Straße bauen wird. Im Februar seien die Gebäude der Stadt zum Kauf angeboten worden, erläuterte Bürgermeister Rübo in der Ausschusssitzung.

Bereits in der Sitzung des Ausschusses für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung Mitte März hatte Rübo den geplanten Ankauf auf Drängen der Politik erstmals öffentlich erläutert. Die Gelderner Firma Hout bietet der Stadt die drei Gebäude, die auf dem bisherigen Schotterparkplatz vor dem Arnoldgebäude ab Mitte dieses Jahres entstehen sollen, schlüsselfertig für rund 8,25 Millionen Euro an. Die Stadt will dort Verwaltungsmitarbeiter unterbringen. Zunächst, so der Plan, sollen dort die Bediensteten aus dem Rathaus am Buttermarkt einziehen, um dieses sanieren zu können. Der Bürgermeister möchte die Mitarbeiter der Stadtverwaltung langfristig an den beiden Standorten Buttermarkt und Schorndorfer Straße zusammenziehen und Außenstellen, etwa für das Jugendamt in St. Hubert, aufgeben.

Grüne und FDP kritisieren vor allem, dass die Politik bei diesem Plan vom Bürgermeister nicht von Anfang an "mitgenommen", sprich: umfassend eingebunden, worden sei. Gleichwohl erkennen auch diese beiden Parteien den Bedarf eines neuen Teilstandortes für die Verwaltungsmitarbeiter an. Auch die SPD kritisierte das Vorgehen des Bürgermeisters. Andere Modelle seien nicht ausreichend geprüft worden. Mit "Bauchschmerzen" stimme man aber zu, so SPD-Fraktionschef Andreas Gareißen. CDU-Sprecher Wilfried Bogedain sprach von einer "einmaligen Chance", die man sich nicht entgehen lassen könne Der Bürgermeister betonte, dass auch andere Möglichkeiten - etwa eine Unterbringung in der Kempener Burg - geprüft worden seien. Die Burg scheide für eine funktionale Nutzung als Teilrathaus aus. Im Innenstadtbereich stehe zudem kein adäquates Grundstück zur Verfügung. Lediglich mit dem Kaufangebot an der Schorndorfer Straße bestehe nun für die Stadt "die einmalige Möglichkeit, in unmittelbarer Nähe der Altstadt Büroflächen zu erwerben".

Der Investor will die Stadt in die Ausbauplanung einbeziehen. Wie der Bürgermeister weiter mitteilte, gibt es bereits in der Stadtverwaltung eine Arbeitsgruppe, die den Raumbedarf festlegen soll. Mit dem Investor soll dann das gewünschte Raumkonzept besprochen und umgesetzt werden. Mehrkosten dafür entstünden der Stadt nicht, so Rübo. Wenn alles nach Plan läuft, könnte die Verwaltung schon 2018 die Büros beziehen.

Etwa 70 Stellplätze, die bislang vor allem von Bahnpendlern genutzt werden, fallen allerdings auf dem Baugelände weg. Für sie muss eine Alternative gefunden werden.

(RP)
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