Stadt Kempen Stadt konkretisiert Planung Heyerdrink

Stadt Kempen · 60 Wohneinheiten könnten auf dem ehemaligen Tankstellengelände entstehen. Das Technische Dezernat legt dem Kempener Planungsausschuss am kommenden Montag ein erstes städtebauliches Konzept vor.

 Noch erinnert hier vieles an eine Tankstelle. Auf dem Gelände am Heyerdrink sollen aber 60 neue Wohneinheiten entstehen. Montag diskutieren die Politiker das städtebauliche Konzept.

Noch erinnert hier vieles an eine Tankstelle. Auf dem Gelände am Heyerdrink sollen aber 60 neue Wohneinheiten entstehen. Montag diskutieren die Politiker das städtebauliche Konzept.

Foto: wolfgang kaiser

Für die Stadt Kempen ist es eines der bedeutendsten Neubauprojekte der nächsten Jahre, für die Kommunalpolitik war die Bebauung des brach liegenden ehemaligen Tankstellen-Areals am Heyerdrink schon im vergangenen Jahr ein wichtiges Thema im Kommunalwahlkampf. Bietet das Gelände doch die Chance, hier in Innenstadtlage bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Der Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz des Kempener Stadtrates wird in seiner nächsten öffentlichen Sitzung am kommenden Montag, 2. Februar (ab 18 Uhr im Sitzungssaal des Kempener Rathauses am Buttermarkt) über ein städtebauliches Konzept zur Entwicklung von Wohnbauflächen am Heyerdrink beraten und eine frühzeitige öffentliche Beteiligung beschließen.

Die Pläne für eine Bebauung des früheren Tankstellengeländes sind nicht neu. Seit Jahren wird darüber nachgedacht, wie das Gelände gemeinsam mit dem benachbarten früheren Areal der Firma Schönmackers sowie einiger Gartengrundstücke sinnvoll neu bebaut werden kann. Ursprünglich war der Innenbereich im Dreieck zwischen Heyerdrink, Ludwig-Jahn-Straße und Möhlenring von der Stadt erworben worden, um hier ein drittes Altenheim zu bauen. Mittlerweile will die Von-Broichhausen-Stiftung ein drittes Seniorenstift näher am bestehenden Haus errichten. Auserkoren ist die Fläche an der Ecke Mülhauser Straße/Berliner Allee, auf dem sich derzeit ein Parkplatz für Besucher des Kempener Krankenhauses befindet. Mit der Artemed-Gruppe, die das Hospital zum Heiligen Geist betreibt, sind bereits erfolgversprechende Gespräche über die Nutzung des Geländes geführt worden.

Also ist das Areal Heyerdink frei für eine andere Bebauung. Die Stadtplanung hat nun ein Konzept entwickelt, dass die Möglichkeit eröffnet, an dieser Stelle preiswerte Mietwohnungen zu errichten. Der ist im Innenstadtbereich bekanntlich Mangelware. Das Konzept sieht vor, auf dem Gelände seniorengerechte und familienfreundliche Wohnungen zu bauen. Die Hälfte der geplanten etwa 60 Wohneinheiten sollen mit öffentlicher Förderung gebaut werden, um sie zu einem günstigen Mietpreis anbieten zu können. Geplant ist zudem eine Tiefgarage mit etwa 40 Stellplätzen. Etwa zwei Drittel der geplanten Einheiten werden als seniorengerechte Wohnungen gebaut.

Während es noch keinen konkreten Zeitplan für den Abriss der vorhandenen Bebauung (vor allem der Tankstelle und Garagen) gibt, steht ein möglicher Investor Gewehr bei Fuß: Die Stadt hat die Flächen der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG) des Kreises Viersen bereits angeboten. D ie GWG hat ihrerseits Interesse bekundet, die Grundstücke zu kaufen und dort Wohnungen zu bauen. Die GWG hat auf dem ehemaligen Gelände des Kempener Arbeitsamtes an der Wiesenstraße in den vergangenen Jahren bereits in ähnlicher Weise seniorengerechte Wohnungen errichtet.

Für die geplante Bebauung muss nun ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. "Das vorliegende Konzept stellt eine ausgewogene städtebauliche Konzeption dar, die dem hochwertigen, innerstädtischen Standort Rechnung trägt", betont der Technische Beigeordnete der Stadt Kempen, Stephan Kahl. Das nun vorliegende Konzept soll die Grundlage für das weitere Planverfahren darstellen. Dazu will die Stadt in einem ersten Schritt auch die Anwohner und andere interessierte Bürger über das Vorhaben informieren. Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit, über die der Ausschuss am Montag auch entscheiden muss, ist eine Bürgerversammlung geplant. Ein Termin dafür steht noch nicht fest. Das Konzept soll zudem möglichst zeitnah zur Versammlung über einen Zeitraum von vier Wochen im Stadtplanungsamt öffentlich ausgehängt werden. Jeder Bürger kann sich dann eingehend informieren. Zeitgleich sollen die Behörden und so genannten Träger öffentlicher Belange frühzeitig um ihre ersten Stellungnahmen gebeten werden.

(RP)
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