Stadt Kempen Stadt zahlt der Altenhilfe wieder Zuschüsse

Stadt Kempen · Tut Kempen genug für seine Senioren? Diese Frage stellte Mathilde Bildstein in den Raum. Widerspruch gab es vom stellvertretenden Bürgermeister Otto Birkmann.

Unstimmigkeiten mit der Stadt gab es bei der Hauptversammlung der Senioren-Initiative. Es wurde bekannt, dass die Stadt Kempen ab 2018 wieder die Kosten für die Begegnungsstätte übernimmt, was in den vergangenen Jahren nicht der Fall war. Das ändert nichts an einigen kritischen Bemerkungen. Durch den Wegfall der Mittel hat es stets hohe Defizite gegeben, sagte Vorsitzender Jörgen Helfenritter. Die stattlichen Rücklagen sanken nach einem Fehlbetrag im vergangenen Jahr auf 74.000 Euro. Nun wurde in einem Vertrag festgelegt, dass die Stadt jährlich 85.000 Euro an die Senioren-Initiative zahlt. Dieser Betrag kann bei Bedarf auf maximal 90.000 Euro erhöht werden. Künftig wird man sich immer Mitte des Jahres zusammen setzen, um den Kostenrahmen für das nächste Jahr festzusetzen. Verwendet werden darf das Geld nur für die reinen Betriebs-, Personal- und Verwaltungskosten des Begegnungszentrums.

Der stellvertretende Bürgermeister Otto Birkmann verwies darauf, dass die Stadt angesichts ihrer hohen Schulden damals die Zuschüsse habe zurückfahren müssen. Die ehemaligen Ratsfrau Mathilde Bildstein ist der Ansicht, dass die Sorgen der Altenhilfe auch nach der neuerlichen Entscheidung der Verwaltung keineswegs weg seien: "Die Stadt kann sich nicht nur um Kultur, Sport und andere Dinge kümmern, sondern auch um die alten Menschen." Birkmann verwies darauf, dass zahlreiche Gespräche geführt worden seien , die letztlich zu einem guten Ende geführt hätten.

Tatsache ist, dass alle Leistungen der Altenhilfe rückläufig frequentiert werden. Im Begegnungszenttrum sank die Besucherzahl im vergangenen Jahr von 32.000 im Jahr 2016 auf 26.400. Die Zahl der Fahrgäste sank von 16.500 auf 11.900. Der ambulante Dienst hatte 1183 Einsätze, im Jahr zuvor waren es noch 3134. Der Verein bleibt mit seinen 2400 Mitgliedern der größte in Kempen.

Die Senioreninitiative hält für ihre Mitglieder eine Vielzahl von Angeboten bereit. Dies geht von sozialer Betreuung über Dienstleistungen wie zum Beispiel den Mittagstisch im Haus Wiesengrund oder dem viel genutzten Fahrdienst bis hin zu Kultur- und Reiseangeboten. Von Bingo über Chor, Handarbeiten, Gymnastik, Tanzen oder Musik und Theater gibt es vielerlei Möglichkeiten, seine Freizeit im Verein in netter Gesellschaft zu verbringen. Helfenritters Dank galt dabei vor allem den vielen ehrenamtlichen Helfern sowie den hauptamtlichen Mitarbeitern.

Ein ganz besonderes Dankeschön Helfenritters ging an das Ehepaar Anita und Werner Pooten, die bis April 2017 die Fahrten der SI organisierten. Dafür waren sie gerade erst im November vergangenen Jahres von der Stadt Kempen ausgezeichnet worden. Im vergangenen Jahr kamen fast 26.500 Besucher in die Begegnungsstätte Haus Wiesengrund. Fast tausend Teilnehmer hatten die verschiedenen Reiseangebote. Über tausend Mal wurden die sozialen Dienste genutzt.

Als Vorsitzender wurde Helfenritter wiedergewählt. Neu steht ihm als Stellvertreter Udo Steinhauer zur Seite. Er löst Irene Wistuba ab. Ortwin Rühmann, bisher zweiter Stellvertreter, wird sich künftig um die Finanzen des Vereins kümmern. Zum Schluss appellierte der Vorsitzende, sich doch weiterhin vermehrt ehrenamtlich einzubringen. Es werden noch Bezirkshelfer gesucht, die Geburtstagsglückwünsche überbringen oder auch den Jahresbeitrag kassieren.

(mab)
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