Stadt Kempen Stadtradeln: Aktion hat Luft nach oben

Stadt Kempen · Morgen startet offiziell die Aktion "Stadtradeln". Bis Ende Juni können sich Radlerinnen und Radler dafür im Internet anmelden. Die Teilnehmer dokumentieren damit, dass sie für ein gutes Klima unterwegs sind.

 Kempen zählt seit Jahren zu den besonders fahrradfreundlichen Städten in Nordrhein-Westfalen. Eine Aktion wie "Stadtradeln" braucht es hier eigentlich nicht, um die Bürger fürs Radfahren zu sensibilisieren.

Kempen zählt seit Jahren zu den besonders fahrradfreundlichen Städten in Nordrhein-Westfalen. Eine Aktion wie "Stadtradeln" braucht es hier eigentlich nicht, um die Bürger fürs Radfahren zu sensibilisieren.

Foto: Norbert Prümen

Vor einigen Wochen wurde die Aktion im Viersener Kreishaus vorgestellt. Zum ersten Mal nehmen in diesem Jahr alle neun Städte und Gemeinden des Kreises Viersen an der bundesweiten Aktion "Stadtradeln" teil, zu der der Verein "Klima-Bündnis" mit Sitz in Frankfurt am Main aufruft. "Stadtradeln" gibt es in Deutschland seit zehn Jahren und ist eine nach Nürnberger Vorbild weiter entwickelte Kampagne des Klima-Bündnisses. Ziel ist es, Bürger für die Benutzung des Fahrrades im Alltag zu sensibilisieren und die Themen Fahrradnutzung und Radverkehrsplanung verstärkt in die Stadt- und Gemeinderäte oder Kreistage einzubringen.

"Stadtradeln" ist als Wettbewerb konzipiert. Innerhalb von 21 zusammenhängenden Tagen sammeln die Teilnehmer möglichst viele Fahrradkilometer - beruflich wie privat - und dokumentieren dies auf speziellen Internetseiten. In der Vergangenheit haben sich beispielsweise Willich und Grefrath an der Aktion bereits beteiligt - mit unterschiedlichem Erfolg. Während in Grefrath die Resonanz hinter den Erwartungen zurückblieb, war man in Willich damit durchaus zufrieden.

Kempen macht in diesem Jahr zum ersten Mal mit. Und in der als besonders fahrradfreundlich bekannten Stadt müsste die Resonanz eigentlich besonders groß sein. Doch bislang sind die Anmeldezahlen eher gering. Das mag daran liegen, dass die Stadtverwaltung die Aktion bis gestern nicht großartig beworben hat. Auf der Internetseite der Stadt findet sich erst seit gestern Mittag ein Hinweis. Der städtische Umweltreferent Heinz Puster hat einen Flyer erstellt - mit einem Grußwort des als fahrradfreundlich bekannten Bürgermeisters Volker Rübo. Das Faltblatt wurde allerdings nicht öffentlich vorgestellt, liegt in öffentlichen Gebäuden wie im Foyer des Rathauses aus.

Der Bürgermeister - beruflich wie privat - fast immer mit dem Rad unterwegs und damit ein besonderes Vorbild für die Aktion - stellt sich nicht großartig öffentlich in den Dienst der guten Sache. Das mag daran liegen, dass in Kempen ohnehin sehr viel durch die Stadt geradelt wird und damit ein Betrag für den Klimaschutz geleistet wird.

Dennoch: Bis gestern Nachmittag hatten sich auf der Internetseite www.stadtradeln.de/kempen nur 45 Teilnehmer angemeldet, darunter das Hobby-Radsportteam der "Ciclisti" gleich mit 25 Aktiven. Die Umweltgruppe der Kempener Kirchengemeinden ist am Start. Schüler des Rhein-Maas-Berufskollegs wollen bis 30. Juni so viele Fahrradkilometer wie möglich sammeln. Daneben gibt es weitere Gruppen - unter anderem vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), der Projektpartner der Aktion ist.

Gesondert aufgeführt in den im Internet einsehbaren Meldelisten werden die Kommunalpolitiker. Bis gestern hatten sich von den Kempener Parteien niemand angemeldet. Zum Vergleich: In Grefrath wollen vier Ratsmitglieder, in Willich drei Politiker mitmachen, nur in Tönisvorst stehen - wie in Kempen - bislang keine Kommunalpolitiker auf dem Meldebogen. In Willich sind - Stand gestern - 93 Bürger am Start, in Grefrath 20 und in Tönisvorst 12. Noch ist Zeit für eine Anmeldung, die Aktion beginnt erst morgen und endet kreisweit am 30. Juni.

(RP)
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