Stadt Kempen Stadtrat stimmt Bau von Häusern für Flüchtlinge zu

Stadt Kempen · Mit breiter Mehrheit hat der Kempener Stadtrat gestern Abend in einer Sondersitzung der neuen Planung der Stadt zum Bau von neuen Flüchtlingsunterkünften zugestimmt. Auf dem Gelände zwischen Sporthotel und Reithalle am Schmeddersweg in Kempen sollen zunächst zwei feste Wohnhäuser mit jeweils acht Einheiten für insgesamt 96 Personen gebaut werden.

Der Stadtrat stimmte dazu einer überplanmäßigen Ausgabe in Höhe von 700.000 Euro zu. Diese Summe wird zusätzlich zu den für den Bau von Flüchtlingsunterkünften im städtischen Haushalt bereit stehenden 1,5 Millionen Euro benötigt, um das Bauprojekt finanzieren zu können. Die Stadt rechnet mit Kosten von insgesamt 2,2 Millionen Euro. Darin enthalten ist die Erschließung der Grundstücke mit den notwendigen Versorgungsleitungen. Bis zum Jahresende soll das erste Wohnhaus, das in so genannter Holzrahmenbauweise entsteht, bezugsfertig sein. Der zweite Haus soll dann im Frühjahr 2017 bereit stehen.

Während alle übrigen Fraktionen im Stadtrat dem Vorhaben zustimmten, auch weil sie die Notwendigkeit sahen, möglichst schnell weitere Unterkünfte zu schaffen für die Flüchtlinge, die Kempen demnächst zugewiesen werden, lehnte die FDP den Plan ab. "Der Standort Schmeddersweg enthält auf Dauer zu viel Konfliktpotenzial", sagte FDP-Fraktionschefin Irene Wistuba. Sie sprach von einer möglichen Lärmbelästigung oder von Parkproblemen auf dem Gelände. Auch die Vergabe des Auftrags an den Anbieter der Häuser, ohne vorher Vergleichsangebote einzuholen, wurde von den Liberalen bemängelt. Das fanden auch die anderen Fraktionen problematisch, stimmten aber zu, da die Stadt sich in einer "Notsituation" befindet, wie es hieß.

(RP)
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