Stadt Kempen Stelldichein der Nachwuchskicker

Stadt Kempen · "Hol dir den Ball, mach ihn rein", rufen Eltern und Trainer vom Spielrand und feuern die Kita-Kickers vom Evangelischen Familienzentrum St. Peter Allee Kempen an. Die Jungen und Mädchen geben ihr Bestes, lassen den Ball nicht aus den Augen und schießen bereits nach wenigen Augenblicken das erste Tor gegen die Piratenkicker Lupilus vom Städtischen Familienzentrum Lupilus St. Hubert. Großer Jubel bei Groß und Klein. Die Kinder strahlen und starten bereits zum nächsten Angriff.

 Zum 37. Mal fand am Samstag der "Bambini-Treff" auf dem Sportplatz an der Stendener Straße in St. Hubert statt. Der Erlös ist für krebskranke Kinder bestimmt.

Zum 37. Mal fand am Samstag der "Bambini-Treff" auf dem Sportplatz an der Stendener Straße in St. Hubert statt. Der Erlös ist für krebskranke Kinder bestimmt.

Foto: Kaiser

Dabei zählen beim diesjährigen "Bambini-Treff" zugunsten krebskranker Kinder die Ergebnisse nicht. "Alle sind Sieger, jede Einrichtung bekommt am Ende den Dino-Cup 2017 überreicht", sagt Karl-Heinz (Kalla) Josten von den Unicef-Kickern des FC St. Hubert. Außerdem gibt es für die 664 kleinen Teilnehmer, darunter 120 Cheerleader, von neun Kindergärten noch kleine Geschenke und Urkunden. Seit 31 Jahren veranstaltet der Verein dieses Turnier und spendet den kompletten Erlös an Unicef, um damit krebskranken Kindern zu helfen.

Auf sechs Spielfeldern spielen die 37 Mannschaften aus der ganzen Region auf dem Sportplatz an der Stendener Straße in St. Hubert abwechselnd gegeneinander. Bei jedem Spiel sind Spielerinnen und Spieler des FC St. Hubert die Schiedsrichter. Zwölf Minuten jagen die Kids dem Fußball nach, freuen sich über jedes Tor, beißen bei kleineren Zusammenstößen die Zähne zusammen, rappeln sich wieder auf und laufen weiter. Für die meisten Kindergartenkinder ist es das allererste Mal, dass sie auf einem Fußballplatz stehen. Stolz tragen die Mannschaften ihre für das Turnier extra angefertigten Trikots, viele Eltern haben ihren Kindern außerdem Fußballschuhe gekauft, die Teamnamen selbst ausgesucht. Mit dabei sind Niers-Piraten, die wilden Panama Kerle, die Turbo-Hasen oder Rennschnecken. Alle paar Minuten wechseln die Kinder sich mit den Auswechselspielern ab. "So kommt jeder dran und die Kinder werden nicht überfordert", sagt Sascha Szelag, der die Kita-Kickers zusammen mit Daniel Philippi trainiert hat.

Edgar steht im Tor und sieht den Ball auf sich zukommen. Der Sechsjährige kann im letzten Moment verhindern, dass der Ball im Tor landet. Zwar werden die Tore nicht gezählt, den Kindern sind sie aber dennoch wichtig und jeder einzelne Treffer wird umjubelt. Der Veranstalter freut sich, dass die Zahl der teilnehmenden Teams von Jahr zu Jahr steigt. "Wir versuchen alle unterzubringen, eventuell hat es dann Auswirkungen auf die Spielzeit", sagt Michael Verspai, der einer von den vielen ehrenamtlichen Helfern ist, die das Turnier auf die Beine gestellt haben. Der Anlass für das erste Bambini-Turnier war eine Krebserkrankung eines jungen Spielers, der daran starb. Kalla Josten war Trainer des Jungen und wollte helfen, organisierte 1986 den ersten "Bambini-Treff". Seitdem kamen fast 80.000 Euro an Spendengeldern für Unicef zusammen. Im nächsten Jahr findet das Turnier am 7. Juli statt.

(janj)
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