Stadt Kempen "Texte mit viel Deutungsfreiheit"

Stadt Kempen · Wie nicht anders zu erwarten, gibt es auf die Vergabe des Literaturnobelpreises an Bob Dylan unterschiedliche Reaktionen. Die Rheinische Post hat dazu ein paar Meinungen aus der Kempener Literatur- und Musikwelt eingeholt.

 Bob Dylan 2012 bei einem Konzert in Spanien.

Bob Dylan 2012 bei einem Konzert in Spanien.

Foto: Domenech Castello/DPA

Dirk Lewejohann, Inhaber der Thomas-Buchhandlung, ist mit der Wahl gar nicht einverstanden: "Nun, was soll man dazu sagen? Nichts gegen Bob Dylan und seine Lieder und Texte - aber es gibt doch wohl genug sehr gute Schriftsteller auf der Welt, die den Preis in der Kategorie Literatur verdient hätten. Da reiht sich ja kein Songwriter oder Liedermacher selber ein. Wäre doch eher ein Fall für einen alternativen Literaturnobelpreis."

Das sieht Mandy Kroetzsch von der Stadtbibliothek ganz anders. Sie findet, der Preis sei dem Richtigen zugedacht. Schließlich habe Dylan in seine Songs Weltgeschichte gepackt. Mit seinen Texten habe er in den Köpfen etwas bewegt. Und dies mit Musik zu verbinden, findet sie gut. Immer wieder stelle sie fest, dass die Menschen mit Dylans Liedern bestimmte Ereignisse verbinden würden. Sie findet es gut, dass sie hier Text und Musik aufs Beste zusammen finden. Zudem wäre die Musik eine internationale Sprache, die Texte Dylans zudem einprägsam. Die würde mancher besser im Kopf behalten als einen langen literarischen Text. Das zeige sich allein schon darin, dass seine Lieder bis heute aktuell sind.

Eppi Funken vom Musikhaus Funken "Sticks'n Strings" an der Neustraße fasst es ganz kurz zusammen: "Bob Dylan, ein Musiker, der weniger durch Komposition als durch Texte mit viel Deutungsfreiheit auffiel."

(RP)
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