Gemeinde Grefrath Tolle Akrobatik auf dem glatten Eis

Gemeinde Grefrath · Die neue Show von "Holiday on Ice" feierte Donnerstagabend in Grefrath Weltpremiere. "Passion" heißt das Programm, das die Zuschauer mit seinem musikalischen Schwung begeisterte.

 Es war ein musikalisches und tänzerisches Feuerwerk, das die Besucher im Grefrather Eisstadtion zu sehen und hören bekamen.

Es war ein musikalisches und tänzerisches Feuerwerk, das die Besucher im Grefrather Eisstadtion zu sehen und hören bekamen.

Foto: wolfgang kaiser

Die Beleuchter klettern über Strickleitern zu ihrem Arbeitsplatz in luftiger Höhe, richten ihre Scheinwerfer, damit sie die "Verfolger" auf die Solisten auf dem Eis richten können, dumpfe Bässe wummern, das Publikum sieht durch einen Gaze-Vorhang den Vorbereitungen zu, dann ist es soweit: Die neue Show von "Holiday on Ice" beginnt: Grefrath hat in seinem EisSport & EventPark wieder eine "Weltpremiere". "Passion" heißt die neue Show.

Erzählt wird in den verschiedenen Showbildern von der Leidenschaft eines jungen Mädchen, dessen größter Traum eine Karriere in der Eisrevue ist. Ihren Lebens- und Leidensweg durch Castings und Selbstzweifel zum Höhepunkt der Karriere zeichnen die Stationen nach. Heraus kommt eine brillante Selbstvermarktung von "Holiday on Ice", seit inzwischen 71 Jahren am Markt und längst Marktführer in den Kufenshows.

"Holiday on Ice schafft es, sich jedes Jahr wieder neu zu erfinden", sagt Hallen-Geschäftsführer Bernd Schoenmackers in seinen Begrüßungsworten. Die neue Show ist dann auch anders als viele ihrer Vorgänger: Man kommt immer mehr weg von den pompösen Kostümen, die früheren Revuen so viel Glamour gaben, und immer mehr hin zu Musikshows auf Schlittschuhen. Damit möchte man vor allem auch auf jüngere Zuschauer setzen. Der "Eispalast" wird zum "Rockpalast". Dazu tragen die smarten Sänger von "Vintage Vegas" um Giovanni Zarella bei, die von den jungen Zuschauerinnen besonders bejubelt werden.

Sie bringen dann auch viel Schwung in die Show. Das Publikum wird immer wieder zum Mitmachen aufgefordert und erwärmt sich an den bunten Bildern auf dem Eis. Die Licht- und Tonschau ist klasse und setzt die Szenen in zeitgemäßes Ambiente. Sportlich beweisen vor allem die Solisten, unter anderem aus Russland, USA, Kanada, Japan, Frankreich und Deutschland, ihr großes Können: Wirbelnde Pirouetten, begeisternde Duette mit Todesspirale und exakt gestandene Sprünge erhalten zu Recht viel Beifall. Der erste Teil der Show ist schon nach knappen 45 Minuten zu Ende, ein 20minütiger Werbeblock wird in die Pause eingespielt, Werbung ist ab sofort also auch hier wohl unvermeidlich.

Eigentlich würde die Show an dieser Stelle länger dauern, betont Deutschland-Chef Michael Duwe, doch fehlt bei der Premiere noch eine attraktive Akrobatik-Nummer in schwindelnder Höhe: Die Artisten aus Russland hatten nicht rechtzeitig ihre Visa bekommen. Nach der Pause inszeniert die Show sich selbst: Viel Werbung in eigener Sache, aber durchaus gekonnt in Szene gesetzt. Da wirbelt die Dance Company über das Eis, die Lebensgeschichten einzelner Eiskunstläufer der Show werden nachgezeichnet: Personality-Show und ein Hauch von Doku-Soap. Romantik, Liebe, Trauer, Freude - die ganze Palette der Gefühle wird exzellent abgearbeitet.

Szenen mit Feuer und Eis, in glutrote Wolken gepackt, effektvolle Inszenierung und rasantes Showprogramm. Den Schlusspunkt setzen etwas aufwändiger Tänzerinnen und Tänzer, ehe "Vintage Vegas" mit ihrem "Swing meets Pop" eine wahre Mitklatschorgie auslösen. Ein Selfiesturm beendet den Premierenabend in Grefrath: Jeder, der möchte, darf ein Foto von sich und den aus dem TV bekannten Sängern machen.

(jka)
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