Stadt Kempen Tropenhitze in der Thomasstadt

Stadt Kempen · Die Sommertemperaturen steuern auf die 40-Grad-Marke zu. Da wird das Leben in Kempen schon fast tropisch. Alles ein wenig langsamer angehen, möglichst viel den Schatten suchen, lautet der Rat von Experten.

 Die Kinder, die derzeit beim Ferienspaß auf dem Sportgelände an der Berliner Allee betreut werden, freuten sich gestern an einer willkommenen Abkühlung mit dem Wasserschlauch. Auch die Helfer beim Aufbau der Bühne für die Kempener Sommermusik auf der Burgwiese kamen mächtig ins Schwitzen.

Die Kinder, die derzeit beim Ferienspaß auf dem Sportgelände an der Berliner Allee betreut werden, freuten sich gestern an einer willkommenen Abkühlung mit dem Wasserschlauch. Auch die Helfer beim Aufbau der Bühne für die Kempener Sommermusik auf der Burgwiese kamen mächtig ins Schwitzen.

Foto: Kaiser

Wie die Kempener gegen die Hitze ankämpfen, welche Verhaltensregeln zu beachten sind, die RP hat sich umgehört und Tipps notiert. In den beiden Kempener Altenheimen wird derzeit besonders darauf geachtet, dass die Bewohner nur früh morgens und in den Abend- und Nachtstunden lüften. Ansonsten heißt es Fenster zu und Rollladen runter, sagt Heimleiter Alexander Nolte. Das ließe sich aber leider nicht bei allen durchsetzten, da gebe es noch viel zu viele alte Lüftungsgewohnheiten. Das ursprünglich fürs Wochenende geplante Sommerfest im St.-Peter-Stift wurde angesichts der erwarteten Temperaturen vorsorglich abgesagt. Das Personal in den Altenheimen ist derzeit besonders darauf bedacht, die Bewohner immer wieder zum Trinken anzuhalten. "Wir machen mehr Trinkrunden", erzählt Nolte. DasPersonal geht in jedes Zimmer und spricht jeden Bewohner an. Vorsichtshalber wurde schon ein größerer Getränkevorrat angelegt. Denn Nolte weiß auch, dass unter Umständen bei der großen Nachfrage nach Mineralwasser auch die Getränkehändler nicht immer die gewünschte Menge liefern können.

Stadt Kempen: Tropenhitze in der Thomasstadt
Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Wegen der Sommermusik am heutigen Freitag- und morgigen Samstagabend macht sich Verkehrsvereinsvorsitzender Heinz-Josef Rox keine Sorgen. Da seien die vielen Bäume an der Burgwiese von Vorteil, so dass einige Bereiche schon den ganzen Tag im Schatten liegen. Im Catering-Bereich wird es ausreichend Sonnenschirme geben. Und da die Konzerte erst nach 20 Uhr beginnen, setzt Rox auf abendliche Kühle. Er appelliert auch an die Vernunft der Besucher. Sie sollten sich einen Sonnenhut mitbringen und ausreichend trinken. Eine ganz originelle Idee gibt es für das Cicero-Konzert: Denn dazu bietet der Verkehrsverein Hüte, wie Roger Cicero sie zu tragen pflegt, zum Preis von zehn Euro an. Hundert Stück hat der Verein geordert.

Stadtsprecher Christoph Dellmans berichtete nach eine letzten Lagebesprechung aller Veranstalter am gestrigen Morgen, dass der Sanitätsdienst am kommenden Wochenende, den wie immer das Deutsche Rot Kreuz in Kempen übernimmt, mit kleinen Wasserflaschen ausgestattet wird, die die Sanitäter im Bedarfsfall kostenlos ausgeben können. Der Verkehrsverein hat dieses Vorhaben gesponsert. Auch Ulrich Eckerleben vom städtischen Ordnungsamt ist mit Blick auf den Radwandertag am Sonntag zuversichtlich. "Wir haben alles im Griff", sagt er. Eine mobile Rettungswache ist geplant. Ansonsten vertraut er darauf, dass Radfahrer sowieso eine Tour nur mit einer der Temperatur angemessenen Kleidung antreten sowie sich ausreichend mit Getränken und Sonnenschutz versorgen. Außerdem sind die Haltepunkte auf den Strecken nicht sehr weit auseinander. Dort gibt es dann immer wieder eine reichliches Angebot an Getränken und die Gelegenheit, sich im Schatten etwas zu erholen.

Erholen können sich die Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofes leider nicht so sehr bei ihrer Arbeit. Aber die Vorarbeiter seien angehalten, die Kolonnen, die im Freien arbeiten, nach Möglichkeit im Schatten arbeiten zu lassen, erklärt Bernhard Gleich. Sonnenschutzcreme stellt die Verwaltung den Mitarbeitern ohnehin zur Verfügung. Getränke würden sie sich lieber selbst mitbringen, so die Erfahrung von Gleich.

Ähnliches berichtet Friedhofsgärtner Stephan Wolters. Auch seine Mitarbeiter erhalten Sonnenschutzcreme. Das schreibe die Berufsgenossenschaft ohnehin vor. Und im Mitarbeiterraum steht im Kühlschrank auch Speiseeis, an dem sich seine Leute bedienen können. Ansonsten hilft auch hier nur die Vernunft, so der erfahrene Gärtner. Die Berufskleidung ist möglichst leicht. Er wie auch Gleich empfiehlt immer wieder eine Kopfbedeckung. Die Friedhofsgärtner haben einen Vorteil, wie Wolters erzählt: Sie halten einfach den Kopf mehrmals am Tag unter den Wasserstrahl der vielen Brunnen auf dem Gelände. Übrigens: Auf einigen Baustellen gaben die Chefs ihren Mitarbeitern gestern Mittag Hitzefrei.

"Wasser marsch" heißt es auch auf dem Ferienspaß-Gelände. Wasserschlauch und Planschmöglichkeiten gibt es, außerdem das große Zelt und Pavillons als Schutz vor der Sonne. Bei der großen Hitze wird die Ausgabe von Ballspielzeug eingestellt, sagt Sandra Müller. Es wird auf eine ruhigere Gangart geachtet. Also ist eher Basteln als Toben angesagt. Ein Teil der Bauwerkstatt ist ohnehin in einer kühlen Halle untergebracht. Alle Kinder bekommen zudem jeden Tag einen Brief für die Eltern mit, so Müller. Darin steht nicht nur der Ablauf des folgenden Tages, sondern auch eine Empfehlung der Kleidung für den Tag. Also im Moment leichte Kleidung, Kopfbedeckung und vor allem Sonnenschutzcreme. Außerdem sollen die Kinder gut mit Getränken für den Tag versorgt werden.

(sr)
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