Serie: 125 Jahre St. Annenhof In Kempen Über Freizeitangebote ein Zuhause geben
Kempen · Eine große Rolle spielt der so genannte gruppenergänzende Dienst im St. Annenhof in Kempen. Der GED, wie er abgekürzt genannt wird, sorgt für eine ganzheitliche Förderung der Kinder und Jugendlichen.
Kempen Leonie muss nicht lange überlegen, was sie heute gerne machen möchte. Mit Hilfe von Erzieherin Nicole Schreiner schlüpft sie in den Malkittel und beginnt mit der Vorbereitung einer Leinwand zum Malen. "Mal male ich, aber ich arbeite auch gerne mit dem Speckstein", verrät die Zehnjährige, die mit gleichmäßigen Strichen Farbe aufträgt. An einem anderen Werktisch hat Enes zu den Feilen gegriffen. Der Neunjährige ist ganz in die Arbeit mit dem Speckstein vertieft. Die Künstlerwerkstatt ist nur einer von vielen Bereichen, die der St. Annenhof seinen jungen Bewohnern für die Freizeitgestaltung anbietet.
"Wir möchten den Kindern und Jugendlichen nicht nur ein Zuhause geben, sondern ihnen auch helfen, Stärken und Talente zu entdecken. Daher haben wir ein umfangreiches Angebot im Bereich der Freizeit aufgebaut", erklärt Einrichtungsleiter Herbert Knops. Neben der Künstlerwerkstatt gibt es so den Freizeittreff mit Billard und Kicker, wo zudem auch Discoabende stattfinden. Dazu kommt die Fahrradwerkstatt, in der die St. Annenhof Bewohner ihre Fahrräder selber reparieren und sich in Holzarbeiten ausprobieren können. Das Internetcafe, um Sicherheit im Umgang mit den neuen Medien zu erlangen, der Musikraum oder die Kapelle in der meditative Angebote stattfinden - für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Nicht zu vergessen ist die Schulförderung, kurz SchuFö genannt, bei der kreative Lernmöglichkeiten unter Anleitung einer Erzieherin aufgezeigt werden und so schulischen Problemen in den unterschiedlichen Fächern entgegengewirkt wird. "In jeder Gruppe des St. Annenhofes hängt dabei ein Wochenplan aus, der genau anzeigt, wann welches Angebot gemacht wird. Die Kinder und Jugendlichen können sich entsprechend anmelden und mitmachen. Unter anderem gibt es auch sportliche Angebote wie den Lauftreff, Schwimmen und Fußballspielen", informiert Sozialpädagoge Stefan Zimmermann, der den Freizeitbereich betreut und gerade "Power Hour" vorbereitet.
Im Freizeitreff schiebt er Billard und Kicker zur Seite und verwandelt den Raum mit Gymnastikmatten und Steppern in ein kleines Fitnesscenter. Leo, der Lauftreff und Fußball nutzt, schwärmt indes noch von den Ritterspielen, an denen eine Gruppe vom St. Annenhof kürzlich in Siegburg teilgenommen hat. Hinter solchen Aktivitäten steckt der Arbeitskreis "Sport und Mehr", in dem sich verschiedene Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen zusammengeschlossen haben und reihum in den Einrichtungen unterschiedliche Angebote machen. "Wir haben hier im Rahmen der Kooperation so eine Wasserolympiade veranstaltet", berichtet Sarah Heimes, die ebenfalls den Freizeitbereich mitbetreut und zusätzlich für SchuFö im Einsatz ist. "Wir versuchen alle, ob klein oder groß, zu motivieren, die Angebote zu nutzen", betont Zimmermann. Ein Vorhaben, das aufgrund der Vielzahl der Angebote gut gelingt.
