Gemeinde Grefrath Urlaubsglück am Niederrhein

Gemeinde Grefrath · Der Tourismustag am Niederrhein hat es verdeutlicht: Die Region ist attraktiv, aber ihre Potenziale müssen mehr hervorgehoben, optimiert und vernetzt werden.

 Unter dem Zeltdach des Eisstadions fand der 3. Tourismustag am Niederrhein statt. Unter anderem sprach Dr. Thomas Jablonski.

Unter dem Zeltdach des Eisstadions fand der 3. Tourismustag am Niederrhein statt. Unter anderem sprach Dr. Thomas Jablonski.

Foto: norbert prümen

Nach Wesel und Kleve rückte jetzt der Kreis Viersen in den touristischen Mittelpunkt. Der nunmehr dritte Tourismustag, organisiert von Niederrhein Tourismus, zog Teilnehmer aus der Tourismus-, Hotel- und Gaststättenbranche als auch der Politik in den Grefrather EisSport & EventPark. Die Fläche unter dem Außenzelt hatte sich in einen luftigen Vortragsraum mit Bühne und einigen Ausstellern verwandelt.

Der Nachmittag stand unter dem Motto "Die Gäste von morgen und ihr Urlaubsglück". So lautete auch der Titel des Impulsreferates, das Wiener Zukunftsforscher Andreas Reiter vortrug. Reiter verdeutlichte, dass die Zielgruppe von morgen digital getrieben werde, aber analoge Erlebnisse suche. Der Wunsch nach schöner Natur und Erlebnissen sei gegeben, wobei der Niederrhein mit seiner Landschaft punkten könne. "Reisen ist nichts anderes als das Sammeln von Erinnerungen", verdeutlichte er.

Der Wunsch, gut übernachten und essen zu können, habe dabei keinen Mehrwert. Es gehe darum, Erlebnisse für den Urlauber zu schaffen und die Region als Marke zu etablieren. Die Marke müsse sich unbedingt in den Produkten wiederfinden.

Das Ambiente einer Region sei nicht austauschbar, wenn es sich um ein klares Profil handele. Und genau um diesen Stellenwert gehe es. "Warum man an den Niederrhein fährt, muss in Produkten spürbar sein, die einer Marke angehören. Die Region muss von der Marke getrieben sein", sagte Reiter. Eine Aussage, die er unter anderem anhand von Beispielen aus dem Salzburger Land mit seinem Biking-Power verdeutlichte.

In Sachen fortschreitender Digitalisierung erinnerte Zukunftsforscher Reiter daran, dass sich nicht nur die Buchungsabläufe ändern (der erste Kontakt läuft inzwischen nahezu immer digital), sondern auch das Verhalten vieler Touristen ein anderes geworden ist. So sei das Smartphone inzwischen ständiger Begleiter. Es diene im Urlaub der Orientierung und Information. Das sei eine Entwicklung, der auch der Tourismus am Niederrhein begegnen müsse.

"Beim Thema Urlaub sind alle Menschen Experten. Das macht es für die Menschen, die in der Tourismusbranche arbeiten, nicht leichter", sagte Landrat Dr. Andreas Coenen, Schirmherr der Veranstaltung. Auch wenn die Übernachtungszahlen im vergangenen Jahr in der Region bei 2,1 Millionen Übernachtungen lagen und es im März dieses Jahres eine Steigerung um 4,8 Prozent zum Vorjahresmonat gab, so könnten die Zahlen noch mehr nach oben steigen. Der Landrat stellte die Frage in den Raum, wer beim Stichwort "Schöner Urlaub" an den Niederrhein denke. Der Niederrhein sei schön, nur dies wissen noch längst nicht alle. Daher geht es in erster Linie darum, den Menschen das Potenzial des Niederrheins vor Augen zu führen.

"Wir müssen Erlebnisse schaffen, die für die Region unverwechselbar sind. Wir müssen Spezifika erarbeiten", betonte Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin von Niederrhein Tourismus zum Abschluss der Veranstaltung. Ein Beispiel sei der Naturpark Maas-Schwalm-Nette. Wanderer und Radfahrer erlebten, so Baumgärtner, dort Natur pur. Diese Natur aber gilt es mit Erlebnissen zu füllen, angefangen von Kunst über Kulinarik bis Kultur. Erste Schritte sind mit dem Projekt "Local Emotion" bereits angelaufen. "Wo Niederrhein draufsteht, muss auch Niederrhein drin sein", sagte Baumgärtner. Es gehe darum, den Niederrhein als Marke zu etablieren. Dafür solle nun ein Markenbildungsprozess in Gang gesetzt werden.

Eins hätten alle inzwischen verstanden, es gehe nur gemeinsam. Die Region Niederrhein müsse sich als Ganzes sehen. Das verdeutliche auch der Beitritt des Kreises Heinsberg. Neben den Kreisen Viersen, Wesel und Kleve gehört er damit ab sofort auch zum Niederrhein Tourismus.

(tref)
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