Stadt Kempen Vereine prüfen Mitgliederdateien auf Datenschutz

"Wir sind auf einem guten Weg, alles zukunftssicherer zu machen", sagt Hans-Joachim Donath, Geschäftsführer des Allgemeinen Schützenvereins (ASV) Willich mit seinen rund 1050 Mitgliedern. In einem ersten Schritt habe man einen Link mit den neuen datenschutzrechtlichen Bestimmungen auf die Homepage gesetzt und auch bereits die bestehende Datenbank kräftig durchforstet. Donath: "So haben wir alle Daten von Mitgliedern gelöscht, die uns nicht mehr angehören und die wir nicht mehr benötigen." Einen eigenen Datenschutzbeauftragten brauche man, so Donath, nicht, da mit diesen Daten weniger als zehn Mitarbeiter zu tun hätten. Was ihm auch bei verschiedenen Kommentaren zur neuen Bestimmung noch nicht klar ist, sei, ob man jetzt in jedem Einzelfall Einwilligungserklärungen der alten und neuen Mitglieder benötige, was die Speicherung der wesentlichen Daten angehe.

"Wir haben noch keine Protestbriefe bekommen", sagt schmunzelnd der Vorsitzende von "Theo's Nachbarn", Klaus Düster. Dies ist eine St. Töniser Straßengemeinschaft, die es seit 2001 gibt, mit Anwohnern, die auf der Theo-Mülders- und Josef-Schultes-Straße leben. Derzeit besteht diese Gemeinschaft aus etwa 50 Familien, mit insgesamt rund 130 Einzelpersonen. Schriftführer Hubertus Tünnerhoff hatte kürzlich die Mitglieder angeschrieben und um deren Einwilligung geben, ihre Namen, Geburtsdaten und Adressen für interne Mitteilungen und Informationen zu speichern. Erste Rückläufe habe es gegeben, aber bislang gingen diese Erklärungen sehr schleppend ein. Klaus Düster hat noch keine Antwort darauf, was mit denjenigen passiert, die die Einwilligung verweigern: "Wir können diese doch nicht aus unserer Gemeinschaft rausschmeißen." Jedenfalls werden "Theo's Nachbarn" am 1. September erst einmal ein zünftiges Straßenfest feiern, so oder so.

"Wir sind dabei, die neue Bestimmungen zu berücksichtigen", sagt Jörgen Helfenritter, Vorsitzender der rund 2300 Mitglieder zählenden Senioren-Initiative Kempen. So habe man bereits bei den neuen Aufnahme-Formularen die Frage gestellt, ob die neuen Mitglieder mit der Speicherung ihrer wichtigsten Daten einverstanden seien. Der Vorstand werden sich über die weitere Vorgehensweise weiter beraten und noch strittige Fragen zu klären versuchen; Helfenritter: "Beispielsweise geht es dann darum, ob wir auch von den alten und langjährigen Mitgliedern im Nachhinein diese Zustimmung benötigen."

(schö)
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