Stadt Kempen Verletzter Falke wird in Brüggen betreut

Stadt Kempen · Die Mitglieder der Ortsgruppe Kempen-St. Hubert-Tönisberg im Naturschutzbund Nabu sind in großer Sorge um einen Turmfalken. Der Vogel gehört zum Horst im Turm der Kempener Propsteikirche und war am Sonntagnachmittag bei Flugversuchen nach Aussagen von Zeugen auf dem Buttermarkt gegen ein Straßenschild geprallt.

 Der rote Rachen des Falken deutet auf innere Verletzungen hin.

Der rote Rachen des Falken deutet auf innere Verletzungen hin.

Foto: Nabu

Die alarmierte Feuerwehr nahm den verletzten und flugunfähigen Falken in Obhut. Die Wehrleute verständigten den Nabu. Nabu-Helfer Peter Jeske stellte an Hand der Beringung schnell fest, dass der verletzte Vogel ein Wanderfalkenweibchen aus der jüngsten Brut im Kirchturm von St. Marien war. Das Jungtier war erst kurz vor Pfingsten fachmännisch vom Nabu beringt worden.

Am Samstag hatte Nabu-Mitglied Eckart Hampel die ersten Probeflüge eines Weibchens an der Propsteikirche beobachtet. Am Sonntag sah er dann ein zweites Weibchen auf dem Gitterrost vor dem Nistkasten sitzen, dass offenbar seine Flugmuskulatur trainierte, während eine Schwester und das Muttertier bereits den Kirchturm umkreisten. Eine Windböe soll dann den flatternden Jungvogel auf dem Gitter erfasst und zu Boden gedrückt haben.

Nach dem Absturz wurde das verletzte Wanderfalkenweibchen zu Herbert Weghs nach Hüls gebracht. Der Falkenexperte des Nabu stellte innere Verletzungen bei dem Vogel fest. Der Jungfalke wurde zur Wildvogelhilfe nach Brüggen gebracht. Dort wird das verletzte Tier nun weiter behandelt. "Die gute Kondition des Vogels lässt hoffen, dass das Tier trotz der starken Verletzungen überlebt", erklärte gestern Nabu-Sprecher Peter Jeske. Es werde noch eine Weile dauern, bis alle Falkenfreunde aufatmen können.

(rei)
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