Stadt Kempen Volksbank mit guter Jahresbilanz

Stadt Kempen · Der Vorstand ist zufrieden, in allen Bereichen gab es Zuwächse. Aktuelle Herausforderungen sind die Digitalisierung und die demografische Entwicklung. Die Fassade des Nachbarhauses soll im Mai fertig sein.

 So soll die Fassade des Nebengebäudes an der Burgstraße aussehen, wenn sie fertig ist.

So soll die Fassade des Nebengebäudes an der Burgstraße aussehen, wenn sie fertig ist.

Foto: volksbank

/ Grefrath Von einem "auskömmlichen Betriebsergebnis" sprach Josef Stieger, Vorstandsvorsitzer der Volksbank Kempen-Grefrath, bei der Präsentation der Jahresbilanz. Es gab deutliche Zuwächse bei den Einlagen und den Finanzierungen, die Bilanzsumme liegt bei 360 Millionen Euro. Es sei nicht die Zeit für finanzielle Spielchen: "Unsere Mitglieder und Kunden legen weiterhin großen Wert auf Sicherheit, wenn es um ihr Geld geht", sagt Stieger. Genau da sieht er auch die Stärke der Volksbank - die Menschen kompetent zu beraten und ihre Kredite verlässlich zu betreuen.

In den vergangenen zwölf Monaten hat die Volksbank neue Kredite von rund 45 Millionen Euro vergeben. Kunden sind vor allem Immobilienbesitzer und mittelständische Unternehmen. Obwohl die Wirtschaft in hohem Maße durch Sondertilgungen ihre Kredite zurückzahlt, stieg die Gesamtsumme der ausgelegten Gelder um 1,5 Prozent auf 188 Millionen. Wer ein Häusle bauen möchte, kann sich für eine 20-jährige Zinsbindung entscheiden, was beim aktuellen Zinssatz eine durchaus gute Idee ist.

Leichtfertig vergibt die Volksbank allerdings keine Kredite, auch im Sinne ihrer Kunden. Ein Erstgespräch dauert eine gute Stunde, sagt Vorstandsmitglied Helmut Thönes: "Die Beratung ist umfassend und inzwischen sogar computergestützt. Die Kunden werden über alle Risiken ausführlich aufgeklärt."

Woher kommt das Geld für den Wirtschaftsmotor in der Region? Mitglieder und Kunden der Volksbank haben 269 Millionen Euro auf die hohe Kante gelegt. Allein das Volumen der Tagegeldkonten wuchs um fünf Prozent auf 156 Millionen Euro. Der Zins bewegt sich nach wie auf niedrigem Niveau, das werde sich, so Stieger, auch in nächster Zeit nicht entscheidend ändern. An Strafzinsen denkt die Volksbank nicht, hat aber anderseits auch kein Interessen an Neukunden, die nur kommen, weil sie bei ihrer Großbank plötzlich für ihre Spareinlagen zur Kasse gebeten werden.

271 neue Mitglieder schlossen sich im vergangenen Jahr der Volksbank an, die Gesamtzahl liegt aktuell bei 6381. Nicht jeder ist willkommen: "Wir möchten nur Mitglieder, die mit uns auch Geschäfte machen und nicht nur die Dividende kassieren wollen", sagt Stieger.

Wichtigste Themen im neuen Jahr sind Digitalisierung und demografische Entwicklung. "Unsere Kunden nutzen immer stärker den Online-Kanal, um unsere Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, sagt Thönes. Dabei spiele das Alter eine immer weniger wichtige Rolle. Für das neue Jahr steht die Eröffnung einer digitalen Geschäftsstelle auf der Agenda.

Angesichts der demografischen Entwicklung wird auch für die Volksbank die Suche nach geeigneten Nachwuchskräften schwer. Wer einmal dabei ist, bleibt aber meistens, Fluktuation findet kaum statt. Die Auszubildenden werden in der Regel übernommen. Entsprechend findet sich jede Kunden-Altersschicht auch in der Mitarbeiterschaft wider.

Die Modernisierung des Nebengebäudes an der Burgstraße hat sich länger hingezogen als zu Beginn erwartet, was unter anderem mit Bedenken der Denkmalschützer zu tun hatte. Mit der Fertigstellung rechnen die Verantwortlichen für Mitte Mai. Während der Bauphase lief die Zusammenarbeit mit den Nachbarn vorbildlich ab. Der benachbarte Augenarzt wies darauf hin, dass er bei Einsatz schweren Geräts wegen der Vibrationen nicht operieren könne. Kein Problem: Eine kurze Nachricht an die Bauleitung, und schon schwiegen die Bohrer bis zum Ende der OP. Das Angebot an die Mieter, auf Kosten der Bank in eine Ferienwohnung zu ziehen, lehnten sie ab. Sie wollten sich gegenseitig Asyl gewähren, wenn die jeweiligen Wohnungen umgebaut werden.

(RP)
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