Stadt Kempen Wasser marsch für die Freibadsaison

Stadt Kempen · Am 1. Mai ist es soweit. Dann startet die Freibadsaison im Kempener "Aqua Sol". Derzeit steckt das Team um Betriebsleiter Wolfgang Werthschulte in den Vorbereitungen. Die Becken werden gereinigt, Anschlüsse erneuert.

Im Sportbecken der Kempener Sauna- und Wasserwelt "Aqua Sol" sprudelt es gewaltig. Aus einem dicken Rohr schießt das Wasser ins Becken. "Das Sportbecken fasst 2000 Kubikliter Wasser. Das dauert rund 50 Stunden, bis das Becken gefüllt ist", sagt Wolfgang Werthschulte, der am Beckenrand steht. Das Becken hielt ihn einen Tag zuvor in Atem, denn die Pumpe war kaputt und das Becken lief nicht vollständig ab. "Zur Grundreinigung lassen wir bis auf zehn Zentimeter Wasser alles ab. Der Rest Wasser ist wichtig, damit das Becken einen Gegendruck hat", erklärt der Betriebsleiter des Badezentrums. Würde kein Wasser im Becken sein und die Sonne scheint, dann würden sich die Fliesen ausdehnen. Sie könnten abspringen. 50 Fliesen sind in einer Reihe, und wenn diese sich nur um einen Millimeter ausdehnen, zeigt das Wirkung.

Bei besagter Pumpe war ein Flügelrad abgebrochen und eine Ersatzpumpe musste her. Diese war allerdings nicht vollautomatisch. Sie hatte keinen Schwimmschalter und ein Kollege musste daher eigens für die Pumpe abgestellt werden, damit sie nicht trocken lief, während die Kollegen auf der 1000 Quadratmeter großen Grundfläche das hereingefallene Laub in Säcke schaufelten, die schweren Säcke hochhievten und mit den Hochdruckreinigern alles sauber machten.

Die Reinigung der Becken beginnt in aller Regel um 6 Uhr, damit die Problematik leeres Becken und Sonnenschein so kurz wie möglich gehalten wird. "Das beste Wetter beim Säubern der Becken ist leichter Nieselregen", sagt Werthschulte. Fünf Stunden dauerte so die Reinigung des Sportbeckens, das um 11 Uhr sauber war und in das ab 13 Uhr schon wieder frisches Wasser lief.

Begonnen haben die Vorbereitungen für die Freibadsaison im "Aqua Sol" vor sechs Wochen mit dem Reinigen der Gehwege rund um die Becken per Hochdruckreiniger. "Diese Arbeit machen wir immer als erstes, denn der Dreck von den Wegen fliegt auch mal ins Becken und wenn die schon saubergemacht und gefüllt wären, würden wir uns doppelte Arbeit machen", erklärt Werthschulte.

In diesem Jahr gab es zudem größere Arbeiten unter den Becken. Das Ganzjahresbecken und die Sprunggrube benötigen neue Wasseranschlüsse. Nach fast 40 Jahren hatte unter anderem der Rost ganze Arbeit geleistet. Eisen mussten ausgetauscht und Kunststoffrohre neu montiert werden. Für die Mitarbeiter einer Fachfirma, die dafür angereist waren, hieß dies, ab in die Kriechgänge, die vom Keller der Schwimmhalle zu den verschiedenen Außenbecken führen. 56 neue Anschlüsse benötigte das Ganzjahresbecken, 28 Anschlüsse die Sprunggrube. Laut Firma sollte das "Aqua Sol" das Ganzjahresbecken für die Aktion drei Wochen schließen. Vom 16. bis 31. März hätte es nicht genutzt werden können. "Aber alles lief Hand in Hand und die Arbeiten waren bereits nach zwölf Tagen abgeschlossen. So konnten wir das Becken am 13. Tag reinigen und neu füllen. Am 29. März war das Becken wieder für die Besucher geöffnet", berichtet Werthschulte erfreut über das zügige Arbeiten. Im Anschluss folgte die Sprunggrube, wo der zeitliche Druck nicht so groß war. Hier fehlen nur noch zwei Bodenabläufe, dann ist auch alles fertig.

Als ziemliche Logistik beschreibt Werthschulte die acht Wochen, die als Vorbereitung auf die Freibadsaison dienen. Neben dem Reinigen der fünf Außenbecken, zu denen die Springgrube, das Ganzjahres-, das Familien-, das Sport- und das Kinderbecken zählen, müssen die Dehnungsfugen neun ausgespritzt, Fliesen erneuert, Wasserleitungen überprüft, die Chlorgasanlage auseinandergenommen und die gesamte Technik kontrolliert werden.

Und dann gilt es insgesamt 4500 Kubikmeter Wasser einlaufen zu lassen und das Ganze über zwei Tage auf die entsprechenden Temperaturen zu bringen, damit zur Saisoneröffnung am 1. Mai um 9 Uhr das Freibad für die Besucher startklar ist.

(tref)
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